Kultur Das Theater in Cronenberg lässt den Spielbetrieb ruhen

Cronenberg. · Coronabedingt lassen sich Aufführungen derzeit nicht wirtschaftlich durchführen. Doch das Team ist heiß und möchte mit neuer Kraft durchstarten, sobald die Pandemie es wieder zulässt.

Stefan Hüfner und Ralf Budde sehen keinen anderen Weg, als den Spielbetrieb zunächst ruhen zu lassen.

Foto: Fries, Stefan/Fries, Stefan (fr)

„Natürlich betreiben wir ein Theater, um Theater zu spielen“, erklärt Ralf Budde, der mit Stefan Hüfner für die künstlerische Leitung des TiC-Theaters verantwortlich zeichnet. Unter den jetzigen, noch einmal verschärften Corona-Auflagen, sei dies nicht sinnvoll. „Schön ist das nicht“, bemerkt er.

Bis Ende des Jahres soll der Spielbetrieb des Cronenberger TiC-Theaters ruhen. Das gaben die Verantwortlichen unlängst bekannt. Durch Förderungen, Sponsoren, Spenden und öffentliche Hilfen wie das Kurzarbeitergeld oder die Corona-Soforthilfe sei die wirtschaftliche Situation „aktuell insgesamt zufriedenstellend“, heißt es.

„Wir haben Unterstützung bekommen und sehr viel Solidarität von Mitgliedern und Spendern. Das hat uns sehr gefreut“, sagt Dirk Emde, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins TiC Club, und ergänzt: „Wenngleich die Zahlen einzelner Mitglieder zurückgehen.“ Durch Corona, aber auch zuvor sei dies schon festzustellen. Mit 700 Mitgliedern ist der Verein dennoch „eine starke Gemeinschaft“, sagt er. Das Volumen der Förderung aus dem Verein ist eine wichtige Säule für das Bestehen des TiC-Theaters. Wirtschaftlich sei eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs derzeit allerdings nicht.

Kurzarbeit für die Mitarbeiter wurde ins nächste Jahr verlängert

Zuletzt besagten die Corona-Regeln für Kulturveranstaltungen in Wuppertal, dass eine maximale Zuschaueranzahl von 150 erlaubt sei. Doch nicht mehr als 20 Prozent der Kapazitäten dürfen belegt sein. Für die vier Bühnen in den zwei Spielstätten ist dies schwierig. Die Räume sind klein, allein die Abstandsregelung zur Bühne könne nicht eingehalten werden. Die Nähe zum Publikum macht das Theater sonst aus.

„Drei der vier Bühnen sind Wohnzimmertheater“, nimmt Budde Bezug zur Spielstätte in den ehemaligen Klassenräumen der Borner Schule. „Wir hoffen, dass sich die Situation im nächsten Jahr entscheidend verbessert“, sagt er. Die ganze Kulturszene sei in einer schwierigen Situation, die Veranstaltungsbranche sei in einem schlechten Zustand. „Onlineformate waren gut, um Kontakt zu halten und ein Lebenszeichen zu geben, aber das Theatererlebnis kann man dadurch nicht ersetzen“, sagt Budde. Die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, die bis ins nächste Jahr verlängert wurde. Normalerweise zählt das Theater um die 330 Aufführungen im Jahr, meistens zu mehreren Terminen an Wochenenden. Es gibt Optimismus: „Wenn wir wieder spielen dürfen, sind wir voller Tatendrang und können nach kürzester Zeit wieder loslegen“, so der künstlerische Leiter.