Literatur Tim ermittelt in Cronenberg
Cronenberg · Der dritte Kinderkrimi der Autorin Chris Hartmann erscheint am Montag.
Die Kinder sollen nicht mehr auf eigene Faust ermitteln. Auch wenn sie Fredericks Vater, Kommissar Hansen, schon zwei Mal bei der Aufklärung von Straftaten helfen konnten. Tim will sich eigentlich auch an diese Regel halten. Doch dann kann er seinen Neugier nicht unterdrücken. Zum Glück, denn sonst gäbe es ja nicht den dritten Band in der Kinderkrimireihe der Wuppertaler Autorin Chris Hartmann. „Dickes Fell“ erscheint am kommenden Montag, 27. Mai. Die Schriftstellerin stellt ihn passenderweise in der Cronenberger Stadtteilbibliothek vor.
Das passt auch deshalb, weil diese im gleichen Haus ist wie das Tic-Theater, das in dem Buch eine wichtige Rolle spielt, wenn auch unter anderem Namen. Denn Tim und seine Freundin Sonny machen in dem Cronenberger Theater einen Theaterkurs. Tim muss als Puck in Shakespeares „Sommernachtstraum“ auf die Bühne. Was ihm zunächst sehr schwerfällt. Er müsse sich ein dickes Fell zulegen, rät Kursleiter Zacharias Zarius.
Der ist extrem abergläubisch, fürchtet immer wieder böse Folgen für falsche Handlungen, vermutet gar einen Fluch. Und dann brennt der Wohnwagen, in dem er während der Produktion des Theaterstücks lebt. Zarius muss ins Krankenhaus. Und Tim kann es nicht lassen, in dem Wohnwagen nach Spuren zu suchen. Er findet wenig, erst später wird ihm ein besonderer Duft bewusst. Ob der ihn auf die richtige Spur bringt? Wer das wissen will, muss das Buch lesen. Auch die WZ hat nur eine Leseprobe erhalten und kennt die Lösung nicht.
Entlaufenes Schaf
richtet Chaos an
Hat aber schon eine Menge erfahren – über das Theaterstück, über Shakespeare, über die Zusammensetzung von Düften – und über Cronenberg. Chris Hartmann flicht immer wieder Wissenswertes in die Erzählung ein. Dafür hat sie recherchiert, natürlich auch vor Ort. „Ich hoffe, dass alles stimmt“, sagt die Autorin. Die auftretenden Personen habe sie sich aber ausgedacht. Auch wenn es sehr realistisch klingt, wenn sich Bürgermeister, Polizist und Pfarrer über das anstehende Stadtteilfest unterhalten. Das entlaufene Schaf, das Chaos anrichtet, das habe es aber mal gegeben, sagt sie.
Tim und seine Freunde hatten ihren ersten Fall in Beyenburg, wo sie zu Hause sind. Damals war Tims Onkel tot im Beyenburger Stausee gefunden worden. Die Kinder finden schließlich heraus, warum. Im zweiten Buch muss Tim zu Onkel und Tante in Elberfeld umziehen, weil seine Mutter krank ist. Und dann gibt es im Nachbarhaus einen Toten, auch bei diesem Fall können sie der Polizei helfen.
Diesmal spielt die Handlung in Cronenberg. „Das hat so einen schönen alten Stadtkern“, erklärt Chris Hartmann. „Ich mag es, wenn es geschichtsträchtig ist.“ Zum Theater schickt sie ihre Hauptfigur, weil sie dem etwas unsicheren Jungen zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen will. Der kommt wieder sympathisch rüber, mal schnoddrig, mal zweifelnd, aber immer neugierig.
Die Handlung werde im Laufe des Buchs weiter an Fahrt aufnehmen, kündigt Christ Hartmann. Am Anfang ist es Tim allein, der ermittelt. Doch seine Freunde werden ihm noch beistehen, „die werden noch Abenteuer bestehen, es wird noch ganz spektakulär“. Dabei spiele die Werkzeugfirma des Bürgermeisters eine Rolle. Aber: Diesmal gibt es keinen Toten. „Es geht um schwarze Schafe, um Schein und Sein und es ist überraschend“, fasst die Autorin ihr Werk zusammen.