Bündnis gegen Armut Einsatz gegen Wohnungslosigkeit

Stadt und soziale Träger wollen weiteren Anstieg der Betroffenenzahlen verhindern.

OB Andreas Mucke und Sozialdezernent Stefan Kühn haben das Büsnnis gegen Armut 2017 ins Leben gerufen.

Foto: Fries, Stefan (fri)/Fries, Stefan (fr)

Mit mehreren Maßnahmen wollen Stadt und soziale Träger die Wohnungslosigkeit als eine der deutlichsten Formen der Armut bekämpfen. Dazu gehören mehr Prävention, Ansprechpersonen für Mieter und Vermieter sowie die der Ansatz „Housing first“. Die Mitwerkenden im „Bündnis gegen Armut“ mahnen aber auch mehr preiswerten Wohnraum an.

Die Zahl der wohnungslosen Menschen steigt. Dazu zählen die, die auf der Straße schlafen, aber auch die, die Übernachtungsstellen nutzen, bei Bekannten schlafen und die, denen ein Wohnungsverlust droht.

Nach Angaben des Landes verdoppelte sich in Wuppertal die Zahl der Nutzer von städtischen Unterkünften und Wohn- und Beratungsangeboten von 2013 (416) bis 2018 (864). Fast 10 000 Übernachtungen gab es 2018 in den Unterkünften. Die Beratungsangebote der Diakonie Wuppertal – Soziale Teilhabe nutzten 2013 noch 1254 Personen, 2018 waren es 1851.

Stadt und soziale Träger wollen dieser Steigerung begegnen. So soll es mehr Hilfen für Menschen geben, bevor sie wohnungslos werden, etwa aufsuchende Arbeit, das Angebot des Ambulant Betreuten Wohnens und mehr Haushaltshilfen. Mit möglichen Landesprojektmitteln sollen die Wohnraumakquise verstärkt und Ansprechpersonen für Mieter und Vermieter angestellt werden.

„Fallkonferenzen“ kümmern sich um Menschen auf der Straße, die Hilfe ablehnen – bei rund der Hälfte der Fälle erfolgreich. Ein Träger hat sich dem Landesprojekt „Housing First“ angeschlossen und plant Kauf und direkte Vermietung verbunden mit Betreuung an Betroffene. Andere Träger und Kirchen überlegen, sogenannte Trägerwohnungen für ein ähnliches Vorgehen anzumieten.

„Doch letztendlich kann nur der Bau von preisgünstigem Wohnraum und die Inanspruchnahme der Fördermittel des sozialen Wohnungsbaus Abhilfe schaffen“, so Sozialdezernent Stefan Kühn. Red