Hobby Elberfelder Brief soll mehr als 5.000 Euro wert sein
Wuppertal · Das Stück ist ein sogenannter Ersttagsbrief und kommt am Samstag unter den Hammer. Es stammt aus der Sammlung von Ex-Tengelmann-Chef Erivan Haub.
Sammler müssen tief in die Tasche greifen, um ihn ihr eigen nennen zu dürfen: Am kommenden Samstag, 25. September, wird ein Brief aus Elberfeld von 1872 im Wiesbadener Auktionshaus Heinrich Köhler versteigert. Startgebot: 5000 Euro. Der Brief ist Teil der einzigartigen Sammlung von Erivan Haub, dem ehemaligen Tengelmann-Chef.
Ein Ersttagsbrief trägt eine Marke, die am ersten Gültigkeitstag abgestempelt, also benutzt wurde. Das Stück, das am Samstag unter den Hammer kommt, ist der einzig registrierte Ersttagsbrief mit der ersten Briefmarke des Deutschen Reiches (sogenannte Brustschilde). Die Brustschildmarken zeigen den Reichsadler mit einem Schild auf der Brust und den Schriftzug Deutsche Reichs-Post. Sie waren die ersten gemeinsamen Marken für das Deutsche Kaiserreich. Vorher gaben die deutschen Königreiche und Staaten jeweils eigene Briefmarken heraus. Die erste Briefmarke erschien auf deutschem Boden 1849 in Bayern.
„In der vorliegenden Kombination als Auslandsbrief von Elberfeld nach Amsterdam ist er unübertrefflich“, schreibt das Auktionshaus. „Es handelt sich zweifellos um eines der bedeutendsten Stücke der Philatelie des Deutschen Reiches und der deutschen Philatelie überhaupt.
Im Vergleich zu anderen Stücken aus Haubs Besitz sind die 5000 Euro Mindestgebot für den Brief allerdings „Peanuts“. Seit 2019 wird die Sammlung in verschiedenen Auktionshäusern versteigert, Erlöse von mehr als 100 000 Euro - für ein Los wohlgemerkt - waren keine Seltenheit.
So gehörte dem 2018 in den USA verstorbenen Milliardär unter anderem ein Exemplar des berühmten Baden-Fehldrucks, das 2019 für 1,26 Millionen Euro versteigert wurde. Für eine Million Dollar wechselte im gleichen Jahr die „Alexandria Blue Boy“, eine berühmte Marke aus den USA, von der nur dieses eine Exemplar von 1847 erhalten ist, den Besitzer.
