Modell Wuppertal: Es gibt gleich zwei „Lego“-Schwebebahnen
Wuppertal · Neben Wuppertal Marketing bringt auch Wprtal ein Set mit Klemmbausteinen auf den Markt.
Der Marktführer Lego will zwar keine Schwebebahn aus Klemmbausteinen produzieren – andere Händler und Hersteller aber schon. Kein ganzes Jahr nach der Absage des Marktführers bei seinem Ideenwettbewerb werden nun gleich zwei unterschiedliche Modelle zu kaufen sein.
Durch den Wettbewerb ist eine Kooperation zwischen dem Ideengeber Manuel Dwinger, dem österreichischen Klemmbaustein-Start-up „Stone Heap“ und Wuppertal Marketing entstanden. Als die Gründer im November erstmals in Wuppertal waren und mit der Schwebebahn fuhren, hatten sie einen ersten Entwurf für den aktuellen, hellblauen Wagen dabei. „Jetzt haben wir den Kaiserwagen bestellt, er passt zum Schwebodrom“, sagt Wuppertal-Marketing-Chef Martin Bang. Das Museum am Werth soll im Oktober eröffnen und es Besuchern erlauben, in einem historischen Kaiserwagen und mit einer VR-Brille eine Fahrt im Tal der 1920er-Jahre zu erleben. „Irgendwann könnte der hellblaue Wagen dann noch folgen.“
Für den orange-blauen Wagen der Reihe GTW 72 hat sich Marco Kegel mit seinem Wuppertal-Merchandise Wprtal entschieden. „Ich bin selbst ganz großer Lego-Fan und baue auch gern Klemmbausteine, die nicht von Lego sind“, erzählt er. Vor einigen Jahren habe er am Computer schon einmal eine Schwebebahn aus Bausteinen gestaltet. Bei einem ersten Entwurf mit echten Steinen habe sich dann aber gezeigt, dass das Modell nicht so stabil war, und mit Original-Steinen wäre es auch zu teuer geworden. „Dann habe ich das Projekt erst einmal auf Eis gelegt.“
Die Aufmerksamkeit für das Modell von Manuel Dwinger beim Lego-Ideenwettbewerb hat ihn wieder daran erinnert. „Auch wenn es in Rekordzeit 10 000 Unterstützer gefunden hat, war mir klar, dass Lego das nie und nimmer umsetzen wird“, sagt Marco Kegel. Im Oktober war er auf einer Messe für Merchandise-Artikel in Hamburg und hat ein niederländisches Unternehmen kennengelernt, das sich auf Fußballmotive aus Klemmbausteinen spezialisiert hat – aber auch offen für seine Idee einer Schwebebahn war. „Das ging ganz flott“, mittlerweile ist das Modell in Produktion. Es besteht aus 521 Teilen und ist inklusive Gerüst 29 Zentimeter lang, 18 breit und 14 hoch. Kosten: 45 Euro. Die Vorbestellung ist schon möglich. „Der Ansturm war überraschend groß“, sagt Marco Kegel. Innerhalb der ersten Tage wurden bereits 400 Stück verkauft, mittlerweile sind es rund 700 Stück. Ob es eine Neuauflage gibt, wenn die erste Großbestellung vergeben ist, ist noch nicht klar. „Die Fabriken haben Mindestbestellmengen. Die Frage ist, ob sich dann noch einmal 1000 Stück verkaufen lassen.“
Eine Konkurrenz der beiden Modelle sehen weder Wuppertal Marketing noch Wprtal. „Das ist ein ganz anderer Maßstab“, sagt Martin Bang. „Wir sprechen eine etwas andere Zielgruppe an“, sagt Marco Kegel. Die Modelle haben eine unterschiedliche Größe, unterschiedlich viele Teile, einen unterschiedlichen Preis. Beide betonen, dass sie sich immer wieder austauschen. „Als klar war, dass ich das mache, habe ich angerufen“, sagt Marco Kegel. Da habe Martin Bang erzählt, dass er sein Modell just am Tag zuvor in Auftrag gegeben habe. 200 Stück der Wprtal-Modelle werden auch im Geschäft von Wuppertal Marketing zu kaufen sein. Die Vorbesteller bekommen ihre Sets schon eine Woche vorher, voraussichtlich Ende August, Anfang September. Der Klemmbaustein-Kaiserwagen von Wuppertal Marketing soll dann Ende September, Anfang Oktober folgen.