Projekt „schools4future“ Wuppertal: Gesamtschule Else Lasker-Schüler legt eine CO2-Bilanz vor

Wuppertal · Schüler der Gesamtschule Else Lasker-Schüler in Wuppertal haben die Emissionen berechnet, beispielsweise von Mensa und Klassenfahrten. Sie werden vom Wuppertal Institut unterstützt.

Schon jetzt gibt es eine Solaranlage auf dem Dach der Gesamtschule Else Lasker-Schüler – in den nächsten Jahren sollen viele weitere Maßnahmen zur Emissionsreduktion erarbeitet und umgesetzt werden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wie viel Strom wird im Schulgebäude verbraucht? Wo kommt das Essen in der Mensa her? Wo gehen die Klassenfahrten hin? Diese und weitere Fragen hat eine Arbeitsgruppe der Gesamtschule Else Lasker-Schüler beantwortet.

Das haben einige Schüler in ihrer Freizeit gemacht. Laura Frese aus der 11. Klasse stört, dass frühere Warnungen vor dem Klimawandel ignoriert wurden. „Das ist jetzt für mich die beste Sache, die ich machen kann.“ Luca Koekoek, 12. Klasse, sagt: „Wir Schüler sind die Zukunft. Wir haben die Aufgabe, unsere Welt zu beschützen.“

Die Gesamtschule ist eine von bundesweit zwölf Pilotschulen im Projekt „schools4future“ (Schulen für die Zukunft), die daran arbeiten, klimaneutral zu werden. In Wuppertal sind außerdem Erich-Fried-Gesamtschule, Gesamtschule Barmen und Rudolf-Steiner-Schule Teil des Projekts. Sie werden wissenschaftlich vom Wuppertal Institut und dem Büro Ö-Quadrat in Freiburg unterstützt, bekommen zum Beispiel eine Excel-Tabelle zur detaillierten Berechnung der CO2-Bilanz.

Im ersten Jahr wurden des Projekts wurden die Daten dafür recherchiert. Sie beziehen sich auf das Jahr 2019 – durch die Corona-Pandemie hätte es wegen Homeschooling und ausgefallenen Klassenfahrten zu große Abweichungen gegeben. Die Gesamtemissionen betrugen rund 780 600 Kilogramm CO2, das sind rund 550 Kilogramm pro Schüler.

Strom- und Wärmeverbrauch machen 68 Prozent des Verbrauchs aus. Rund 12 300 Kilogramm CO2 wurden durch die bestehende Solaranlage auf dem Dach eingespart, sie soll bei der anstehenden Sanierung des Gebäudes erweitert werden, die aktuell geplant wird.

Auf dem Schulweg verbrauchen Schüler und Lehrer ungefähr gleich viel CO2 – obwohl es rund 1400 Schüler und nur rund 140 Lehrer gibt. Die fahren häufiger mit dem Auto. „Es gehen sehr viele Schüler zu Fuß zur Schule, mehr als an anderen Schulen“, sagt Oliver Wagner, der das Projekt bundesweit für das Wuppertal Institut leitet.

 Es sind kleine und große Veränderungen denkbar, um die Emissionen zu senken. Zum Beispiel, die 1,4 Millionen Blatt Papier pro Schuljahr durch doppelseitige Kopien und Digitalisierung zu reduzieren. Oder auf der Klassenfahrt nicht mehr nach Sevilla in Spanien zu fliegen, sondern mit dem Reisebus an den Gardasee zu fahren – das sind nur rund 1300 Kilogramm CO2 und nicht rund 26 300. Noch sparsamer ist eine Zugreise nach Lüttich in Belgien mit rund 300 Kilogramm.

„Ich finde, dass wir das nicht vorschreiben sollten. Das wird am Ende demokratisch in der Schulkonferenz entschieden“, sagt Lehrer Hans-Peter Schill, der das Projekt an der Gesamtschule koordiniert. Schülersprecher Khaled Hussein wünscht sich einen Projekttag, um weitere Schüler für das Projekt zu gewinnen. „Je mehr sich engagieren, desto mehr werden aufmerksam. Das fängt immer bei einem selbst an.“

Über das Ende des Projekts in zwei Jahren sagt Lehrer Schill: „Wir wollen noch eine CO2-Bilanz erstellen, um zu sehen, was wir erreicht haben.“