Wuppertal — macht was anders und sorgt für Skepsis

Das Leitbild für Wuppertal 2025 stößt bei den Menschen auf geteiltes Echo. „Veränderung“ befürworten dagegen alle.

Wuppertal. Am Ende des Projekts „Wuppertal — macht was anders“ soll einmal eine deutlich verbesserte Lebensqualität der Stadt stehen. Eines hat der Slogan dagegen bereits heute bewirkt: Er beschäftigt die Menschen, die in Wuppertal leben und arbeiten. Bei einem Ortstermin in Barmen und Elberfeld hat sich die WZ einmal umgehört.

Am Schnellimbiss Wurstecke in der Barmer Fußgängerzone herrscht einige Skepsis mit dem Slogan. „Was macht man denn anders? Das wird überhaupt nicht richtig klar“, sagt Würstchenverkäuferin Karin Schmidt. Dass sich etwas „verändern“ muss, glaubt sie dagegen schon. „Man muss eine Vorstellung davon haben, was verändert werden soll. Als gebürtige Barmerin würde ich dafür sorgen, dass die Barmer Innenstadt attraktiver wird“, sagt Schmidt.

Bei Kundin Barbara Pröls weckt das neue Konzept Hoffnungen. „Das Wuppertal zukünftig was anders macht, das erwarte ich nun auch“, sagt sie. Gerade, was die in Barmen angesiedelten Geschäfte betrifft, müsse sich endlich etwas tun. „Es müssen Investoren angelockt werden. Die Struktur muss weg von den Ein-Euro-Shops gehen.“

Apotheken-Angestellte Martina Schweitzer findet, dass Wuppertal mehr aus seinen Möglichkeiten machen muss. „Die Trasse ist großartig für das Tal. Dort setzt aber auch meine Kritik an: Solche Dinge müssen viel schneller durchgezogen werden.“

Positiv nimmt Schülerin Lana Horsthemke den Slogan auf. „Ich finde ihn sogar interessant, gerade weil er nicht so eindeutig ist“, sagt die 19-Jährige. Jeder könne seine eigene Interpretation des Leitspruches haben. Für sie ist und bleibt Wuppertal ihre Heimat, die mehr zu bieten hat, als viele glauben. „Die Stadt ist aber zwiegespalten. Es gibt sehr schöne und leider auch hässliche Ecken. Man sollte vor allem die Individualität fördern“, sagt die Schülerin.

Eine andere Meinung vertritt Anja Kling. „Die Stadtteile sind bereits viel zu stark ihre eigenen Gemeinschaften. Der Stadt würde es gut tun, wenn sie sich stärker vernetzen“, sagt die 48-Jährige. Zudem müsse sich dem Einzelhandel auf der Poststraße angenommen werden, die „leider den Bach hinunter geht.“ Bezogen auf den Slogan sagt Kling: „Ja, es muss eine Menge anders gemacht werden.“

Der Elberfelder Juwelier Michael Möller erkennt einen guten Grundgedanken hinter dem Projekt — dennoch sieht er das Ganze auch kritisch. „Diese Ansätze gab es bereits vor einigen Jahren. Daraus geworden ist nichts.“ Gute Ideen müssten, so Möller, auch umgesetzt werden.