Sparkassen-Räuber fürs Gefängnis zu krank?

Verteidiger will Serientäter F. (65) erneut untersuchen lassen.

Wuppertal. Ende April wurde der schwer krebskranke Serienbankräuber Manfred F. (65) vom Landgericht zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Zuvor hatte der Mann einmal mehr ein Geständnis abgelegt und sich für den Überfall auf die Sparkasse am Rolingswerth im August 2012 bei der Kassiererin entschuldigt.

Mittlerweile ist das Urteil gegen den mehrfach und einschlägig vorbestraften gebürtigen Berliner rechtskräftig. Doch der Gesundheitszustand des 65-Jährigen wird die Justiz demnächst erneut beschäftigen. Gegenüber der WZ bestätigte Klaus Sewald, langjähriger Verteidiger des 65-Jährigen, dass man erneut die Haftfähigkeit des 65-Jährigen prüfen lassen werde.

Zur Erinnerung: Vor dem Überfall am Rolingswerth galt F. als haftunfähig, war deshalb trotz langjähriger Strafe — unter anderem wegen eines Überfalls am Rolingswerth im Jahr 2006 — samt Sicherungsverwahrung auf freien Fuß gekommen. Ins Gefängnis kehrte er damals nicht zurück, frönte stattdessen seiner Spielleidenschaft, überfiel die Sparkasse und zockte dann mit der Beute (13.600 Euro) unter anderem im Casino Hohensyburg.

Als er in Niedersachsen gefasst wurde, entkam er zwischenzeitlich durchs Toilettenfenster einer Polizeistation und gab dann doch nach wenigen Stunden geschwächt und ohne Medikamente auf. Derzeit pendelt F., der sich nach eigenem Bekunden nur noch eine halbe Stunde auf den Beinen halten kann, zwischen der JVA Aachen und dem Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg hin und her. Die Ärzte geben dem Verurteilten noch zwei Jahre.