Cronenberg: Aus der Ruine soll ein Ort der Kultur werden

Im Bereich Hütte wird der letzte Schandfleck saniert — und ein Stadtteiltreff mit viel Kultur.

Cronenberg. Seit Jahren steht es leer. Das Haus An der Hütte 3 drohte zu verfallen und war bislang der letzte Schandfleck im Quartier Hütte (siehe Infokasten). Doch damit soll bald Schluss sein. Der Verein „Kulturschmiede“ hat sich der Ruine angenommen, das denkmalgeschützte Gebäude aus den 1820er Jahren wird ein kultureller Stadtteiltreff. Dahinter steckt eine Eigentümergemeinschaft um Architekt Friedrich Figge, der auch die Pläne ausgearbeitet hat.

Seit 1982 leben Figge und vier weitere Familien auf dem angrenzenden Grundstück an der Hütter Straße, wo sie fünf Reihenhäuser erworben hatten. „Zäune gibt es bei uns nicht“, erklärt Figge bei der Vorstellung der Kulturschmiede, die ebenfalls auf Nachbarschaft setzt. Ein Sponsor hat die finanziellen Mittel bereitgestellt, eine der Familien tritt jetzt als Eigentümer des Hauses auf.

Ein Blick ins Innere zeigt, dass der Verein einige Arbeit vor der Brust hat. Seit dem Tod des letzten Besitzers — dem Cronenberger Original Otto Geihsl — ist nicht mehr viel in dem Bau passiert. Der alte Schmiedeofen zeugt noch von Geihsls Hobby, dem Nägelschmieden. „Aber der Ofen kommt auch weg“, erklärt Figge. Stattdessen soll im Untergeschoss die Trennwand herausgenommen, ein größerer Veranstaltungsort geschaffen werden — für Cronenberger, vor allem aber auch für die Nachbarschaft rund um den Bereich Hütte. Außerdem soll ein Wintergarten angebaut werden und im Obergeschoss eine kleine Wohnung entstehen. „Vielleicht könnte dort jemand einziehen, der auch mit dem Kulturbereich verbunden ist“, hofft Figge.

Ob Kulturevents oder Veranstaltungen, die sich mit tages- oder gesellschaftspolitischen Themen befassen — Figge und seine Mitstreiter können sich einiges vorstellen, was demnächst in der Kulturschmiede über die Bühne gehen könnte. Im Spätherbst soll die Einweihung stattfinden. „Der Bauantrag ist raus“, sagt Figge, weshalb man jetzt auch an die Öffentlichkeit gehe. Es gelte aber noch abzuwarten, so Figge, was es für Auflagen vom Denkmalschutz geben werde. Grundsätzlich sehe die Stadt das Engagement des Vereins aber positiv.

Ein Problem, räumt Figge ein, könnten die fehlenden Parkplätze werden. Einen Stellplatz wird es geben, der gehört aber zur Wohnung. „Wir sind da in Verhandlungen.“ Figge geht davon aus, dass der Großteil der Besucher ohnehin direkt aus der Nachbarschaft kommt und gar keinen Parkplatz braucht.

Der Architekt betont auch, dass der Verein nicht in Konkurrenz zu den anderen etablierten Kulturanbietern im Stadtteil treten möchte, sich stattdessen im „Dorp“ einbringen will. „Wir wollen uns schon an der Werkzeugkiste Anfang Juli aktiv beteiligen“, so Figge.