Die alte Kirchenglocke für den neuen Stadtteil-Treff
Die Glocke der zerstörten Johanniskirche hat einen neuen Platz gefunden — im Garten des „Johannis“.
Heckinghausen. Über Jahre fristete sie ein eher unbeachtetes Dasein hinter dem Paul-Gerhardt-Haus — , ab sofort wird die Glocke der 1943 zerstörten Johanniskirche wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten.
Als Namensgeber des Café- und Stadtteilhauses „Johannis“ hat sie im Garten an der Heckinghauser Straße eine neue Heimat gefunden.
„Wir freuen uns sehr“, sagt Alexandra Wandt vom Café-Team, die sich gemeinsamen mit anderen Aktiven der Evangelischen Kirchengemeinde Heckinghausen für das Pojekt „Ein Haus für Heckinghausen“ engagiert.
Wie berichtet, hat die Gemeinde das ehemalige Mädchenwohnheim zu einem Zentrum für Senioren- und Stadtteilarbeit umgebaut, und das mehr als 1,3 Millionen teuere Projekt mit viel Eigenleistung, KfW-Mitteln, Geldern der Stiftung Wohlfahrtspflege sowie Zuwendungen von Spendern und Sponsoren gestemmt. Seit 2011 wird gebaut, nun sind die ersten Mieter eingezogen — und in der vergangenen Woche ertönte sogar die Glocke: Ein Mobilbagger hatte sie mit ihrem geschätzten Gewicht von zwei bis drei Tonnen aus dem Hof in den Garten gehieft — sehr zur Begeisterung der Ehrenamtler, die ihr spontan mit Hammerschlägen gegen den mächtigen Bauch klangvolle Töne entlockten.
Sie läuteten damit buchstäblich neue Zeiten für das „Johannis“ ein. „Der Anstoß für den Namen kam von Dirk Waskönig“, sagt Alexandra Wandt. „Er hatte die Idee, das Café doch einfach nach der Johanniskirche zu nennen, die ja an fast genau derselben Stelle stand, an der sich heute unser Haus befindet.“
Ulrich Wissemann, ehreamtlicher Bauleiter des Projekts, hat die religiöse Seite des Namens noch um eine andere sympathische bereichert: Er schenkte dem Garten des Cafés drei Johannisbeersträucher.