Geschichte Marien-Ikone erfüllt Kirche mit Glanz

Wuppertal · Erzpriester Charalambos Stefanopoulos ließ das Gemälde anfertigen.

Als Kurt Keil die Marien-Ikone besichtigte, war die Gottesmutter noch von einem blauen Kreis umrahmt.

Foto: Stefan Fries

„Sie ist sehr groß und sehr imposant“, beschreibt der SPD-Stadtverordnete Joannis Stergiopoulos das große Marienbildnis hinter dem Alter der griechisch-orthodoxen Kirche an der Uellendahler Straße. „Wenn man hereinkommt, fällt der Blick sofort darauf.“ Kein Wunder, ist die Marienfigur doch mehrere Meter hoch. Sie sei die größte Marien-Ikone Europas hat Erzpriester Charalambos Stefanopoulos immer wieder versichert. „Bisher hat keiner das Gegenteil bewiesen“, sagt Stergiopoulos.

Auf jeden Fall ist das Gemälde etwas Besonderes. Und deshalb hat der inzwischen verstorbene Erzpriester Stefanopoulos es auch für das Gotteshaus anfertigen lassen. Das heute denkmalgeschützte Gebäude mit Klinkerfassade hatte die Gemeinde 1967 von der evangelischen Gemeinde Elberfeld-Nord übernommen. Am 31. März 1967 fand die Einweihung zur orthodoxen Kirche zur Lebensspendenden Quelle statt.

Erzpriester Stefanopoulos ließ 1974 die Ikone von Nikolaus Karapalis, einem Mönch des Klosters Athos in Griechenland, für das Wuppertaler Gotteshaus malen. „Wir wollten etwas Besonderes in unserer Kirche haben“, sagte er einst der WZ.

Inzwischen ist der Hintergrund neu gestaltet, erläutern Gemeindemitglied Anastassia Fotiou und Cesare Lazaros Borgia. Foto: Stefan Fries

Foto: ja/Fries, Stefan (fr)

Bei dem Besuch im Jahr 2000 hat WZ-Fotograf Kurt Keil das Foto von dem prächtigen Bild gemacht. Und er erinnert sich, wie freundlich der Erzpriester damals war. „Er hat sich sehr viel Mühe gegeben.“ Kurt Keil hatte zu dem WZ-Termin seine Ehefrau mitgebracht, die als engagierte Katholikin neugierig auf die andere Konfession war.

„Er hat uns griechische Spezialitäten serviert, das war fast eine vorweihnachtliche Feier“, erzählt Kurt Keil. Zudem habe der Erzpriester sie intensiv in die griechisch-orthodoxe Religion eingeführt. Und eben die große Ikone vorgestellt: „Er wollte darauf aufmerksam machen, was für einen Schatz sie da haben. Er war sehr stolz darauf.“

Die WZ berichtete damals, dass der Künstler das Bild auf Leinen gemalt hatte, es per Post nach Wuppertal gekommen war. Und der Erzpriester noch auf eine Besonderheit aufmerksam machte: „Egal, wo man steht, die Maria schaute einem immer genau in die Augen.“

Kurt Keil erinnert sich daran, dass der Priester auch sonst sehr engagiert war, er für die Zeitung immer wieder Kontakt mit ihm hatte. Die große Aktivität ist auch Joannis Stergiopoulos in Erinnerung: „Er hat was bewegt.“

Bei dem WZ-Termin wusste Stefanopoulos schon, dass er bald nach Griechenland zurückgehen würde: „Ich werde immer Sehnsucht nach dieser wunderschönen Maria haben“, sagte er. Joannis Stergiopoulos sagt: „Er hat in Griechenland noch jahrelang eine Kirchensendung im Fernsehen gehabt.“

Historiker Cesare Lazaros Borgia berichtet, dass die Kirche ständig weiter verschönert werde. Und deshalb bei der Ikone inzwischen der Kreis verschwunden ist. Nun ist der gesamte Hintergrund gold bemalt.