Corona Wuppertal: Neuer Impfstoff ist da - die Stadt wartet aber noch

Wuppertal · Der neue Impfstoff gegen die Coronavariante BA.1 ist jetzt auch in Wuppertal verfügbar. Im Impfpavillon am Döppersberg wird er aber noch nicht eingesetzt.

Der neue Impfstoff gegen die Variante BA.1 ist mittlerweile auch in Wuppertal verfügbar.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Wer sich in Wuppertals Impfzentrum mit dem neuen Impfstoff gegen die Coronavariante BA.1 impfen lassen möchte, muss sich noch in Geduld üben. Obwohl die Stadt mittlerweile über genug Impfstoff verfügt, wird im kommunalen Impfpavillon am Döppersberg noch nicht mit dem angepassten Serum geimpft. Das teilte Wuppertals Kämmerer Johannes Slawig am Donnerstag mit. Als Grund nannte er die noch ausstehende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Das NRW-Gesundheitsministerium habe den Kommunen untersagt, ohne diese Empfehlung mit der Impfung mit dem neuen Impfstoff zu beginnen.

„Wir wollten ursprünglich am 16. September damit beginnen, den neuen Impfstoff zu verimpfen“, sagte Slawig. „Solange die Stiko aber keine Empfehlung dafür ausgesprochen hat, sehen wir uns gezwungen, noch zu warten.“ Dabei gehe es vor allem um haftungsrechtliche Fragen, die im Falle möglicher Komplikationen oder Impfschäden auf die Stadt zukommen könnten.

Impfungen könnten am Freitagmittag beginnen

Wuppertal geht damit einen anderen Weg, als seine Nachbarstädte Solingen und Remscheid, in denen trotz fehlender Stiko-Empfehlung bereits mit dem neuen Impfstoff geimpft wird. Auch die Stadt Köln hat beschlossen, sich über diese Anweisung hinwegzusetzen.

Allzu lange warten müssen die Wuppertaler aber wohl nicht. Die Stadt hofft darauf, dass die Stiko noch im Laufe des Tages grünes Licht gibt. „Wir erwarten von der Ständigen Impfkommission, dass sie noch im Laufe des Donnerstags die entsprechende Empfehlung ausspricht“, sagte Slawig und kündigte für Freitag eine Entscheidung an, wie es in Wuppertal mit der Impfung weitergeht. „Es kann sein, dass wir ebenfalls mit der Impfung beginnen, auch wenn die Empfehlung noch ausstehen sollte“, sagte Slawig. „In dem Fall könnten wir ab Freitagmittag starten.“ Zudem könnten sich die Wuppertaler schon jetzt bei ihrem Hausarzt den angepassten Impfstoff verabreichen lassen.

Auch Wuppertals Sozialdezernent Stefan Kühn zeigte sich am Donnerstag über die Zurückhaltung bei der Stiko und im Gesundheitsministerium wenig erfreut. „Wir sind bei den Infektionszahlen in Wuppertal derzeit auf einem guten Weg“, sagte Kühn. „Umso ärgerlicher ist es, dass wir diesen positiven Trend jetzt nicht zeitnah durch weitere Impfungen gegen die neue Variante stabilisieren können.“

Slawig beklagte das „höchst unerfreuliche Durcheinander“, das durch die kurzfristige Anordnung aus dem Ministerium entstanden sei. Insgesamt handele es sich um eine „höchst unglückliche Kommunikation“. Dass Hausärzte bereits den neuen Impfstoff verwenden dürfen, die Kommunen aber nicht, „versteht auch keiner“, sagte Slawig. Ab dem 26. September plant die Stadt mit dem Beginn der Impfungen gegen die Varianten BA.4 und BA.5. „Doch auch da warten wir noch auf die entsprechende Empfehlung durch die Stiko.“

„Derzeit haben wir eine relativ entspannte Lage in den Krankenhäusern“, erklärte Kühn zur aktuellen Corona-Situation in Wuppertal. Bei den meisten betroffenen Patienten sei die Corona-Infektion nur eine Begleiterkrankung, sie liegen aus anderen Gründen im Krankenhaus. „Es ist wichtig, dass wir die Impfgeschwindigkeit steigern“, betonte Kühn.