Änderungen im Ablauf Neues System bei der Wuppertaler Ausländerbehörde

Das Amt hat ein neues Terminsystem eingeführt - so sollen weniger Kontakte nötig sein, auch wegen Corona.

Hans-Jürgen Lemmer ist Leiter des Ressorts Zuwanderung und Integration bei der Stadt Wuppertal.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Ausländerbehörde hat ihr Terminsystem umgestellt. Das sei einerseits wegen der Coronamaßnahmen so, andererseits sorge das für weniger Aufwand bei Antragstellern und -Bearbeitern, sagt Hans-Jürgen Lemmer, Ressortleiter Zuwanderung und Integration bei der Stadt. Das bisherige Terminsystem sei dafür „bewusst abgeschaltet“ worden, die bisherige „Notfallnummer und Notfall-E-Mail-Adresse“ ist nicht mehr erreichbar, ebenso wenig das bisherige Terminsystem. Alle verabredeten Termine wurden abgesagt. Die Mitarbeiter sind dafür jetzt direkt erreichbar, wochentags, je zwei Stunden lang.

„Corona hat uns gezeigt: Der beste Termin ist der, der nicht stattfindet“, sagt Lemmer. Deshalb habe man absehbare Standardtermine völlig neu geregelt. Über einen SMS-Server der Stadt erreichten sie diejenigen Menschen, deren Aufenthaltserlaubnis in zwei Monaten abläuft. Sie werden darüber informiert, bis wann sie welche Unterlagen brauchen. So falle bereits der erste Termin weg. Die Unterlagen können per Einwurf in den Hausbriefkasten, per Post oder per Email eingereicht werden.

Sobald die Bearbeitung des Antrags erfolgt ist, erhalten die Betreffenden eine Nachricht, in welchem Bereich sie vorsprechen können. Auch Termine, die sonst kurz vor Ablauf der Fristen notfallmäßig anfielen, sollen so überflüssig werden. So könnten sie 80 bis 85 Prozent der erwartbaren Termine streichen. Zwei Termine seien aber noch nötig: Der für neue Fotos und Fingerabdrücke sowie der zum Abholen der Unterlagen, wenn der Antrag entschieden ist.

Bei der Ausländerbehörde können ausländische Bürger ihre Aufenthaltstitel beantragen oder verlängern, sich zum Thema Aufenthalt beraten lassen oder ihre Einbürgerung vorbereiten. Auch deutsche Staatsbürger können sich an die Ausländerbehörde wenden, wenn sie Verwandte oder Bekannte aus dem Ausland nach Deutschland einladen möchten. In Wuppertal leben 71 000 Passausländer. Das Ausländeramt ist für rund 46 000 von ihnen zuständig; 25 000 EU-Ausländer gehören nicht dazu.

Nachdem das Verwaltungsgericht Düsseldorf im August kritisiert hatte, die Stadt tue nicht genug gegen den Personalmangel, seien mehr Stellen geschaffen worden, so Lemmer. Aktuell habe man 80 Mitarbeiter, zehn seien bereits neu eingestellt worden. Es sollen weitere folgen. Die neue Regelung der Termine soll ebenso wie die Aufstockung des Personals zur schnelleren Bearbeitung der Anträge führen.

Bisher ist etwa der Caritas, die Geflüchtete bei Behördengängen unterstützt, kein größeres Problem mit dem neuen System bekannt. Allerdings hätten viele Klienten nichts über die Systemänderung gewusst.