Kinder Kritik: In Ronsdorf hat die Stadt seit 15 Jahren keine Spielplätze saniert

Wuppertal · Die BV Ronsdorf moniert auch den Zustand der Bolzplätze im Stadtteil und will Geld für die Haledonstraße.

Am Bolzplatz Haledonstraße hat sich lange nichts mehr getan.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Bezirksvertretung Ronsdorf macht sich für eine Sanierung des Bolzplatzes an der Haledonstraße im kommenden Jahr stark. Ein von den Fraktionen und BV-Vertretern eingebrachter Antrag wurde am vergangenen Dienstag auf der Sitzung der Bezirksvertretung einstimmig beschlossen. Das Geld für die Erneuerung des Platzes soll aus zusätzlich verfügbaren Mitteln zur Sanierung der Spielplätze in Wuppertal zur Verfügung gestellt werden. 780 000 Euro stehen dafür in den kommenden zwei Jahren bereit.

Spielplätze in
„unterirdischem Zustand“

Michael Hornung, beratendes Mitglied für die CDU in der Bezirksvertretung, begründete den Antrag in der Sitzung. 15 Jahre lang sei kein Spiel- oder Bolzplatz in Ronsdorf saniert worden, sagte er.

Während es auf der Talachse keinen einzigen Bolzplatz mit Schotterbelag mehr gebe, sei es in Ronsdorf genau umgekehrt: Dort finde sich kein einziger Kunstrasenplatz, die sieben bis acht Bolzplätze im Stadtteil seien in einem „unterirdischen Zustand“.

Auf die für das kommende Jahr angekündigte Erstellung eines Spielflächenbedarfsplans in Wuppertal wollen die BV-Vertreter dagegen nicht warten, sondern jetzt schon aktiv werden. Das sei auch deshalb nötig, weil der von der Verwaltung zugesagte Bau eines Kunstrasenplatzes im Wohnquartier Rehsiepen noch „einige Jahre dauern“ könne, wie es in dem gemeinsamen Antrag heißt.

Der Bolzplatz an der Haledonstraße liegt mitten in einem Wohnquartier und kann sowohl von der Gemeinschaftsgrundschule Echoer Straße sowie der städtischen Kindertagesstätte Haledonstraße genutzt werden. Auch der Sportverein BTV Graben könne das Areal nutzen, erklärten die BV-Vertreter in ihrem Antrag. Im übrigen solle der Bolzplatz auch der Öffentlichkeit offenstehen.

Ob die Ronsdorfer mit ihrem Antrag, über den der Stadtrat am 18. November entscheiden soll, allerdings in dieser Form Erfolg haben, scheint eher unwahrscheinlich. So hat der Jugendhilfeausschuss die Entscheidung über den Antrag mit Verweis auf die Erstellung des Spielflächenbedarfsplans erst einmal ausgesetzt. Hornung befürchtet deshalb, dass der Stadtteil mit seiner Initiative „leer ausgehen“ wird.

Auch die Leiterin des städtischen Jugendamtes, Christine Roddewig-Oudnia, konnte der BV wenig Hoffnung in der Sache machen. Die zur Verfügung stehenden Mittel dürften lediglich für die „laufenden Unterhaltungsmaßnahmen“ von Spiel- und Bolzplätzen ausgegeben werden. Das Geld könne zum Beispiel für Reparaturen von Spielgeräten verwendet werden, die Wiederbeschaffung von Spielgeräten sei höchstens im „kleinen Umfang“ möglich. Neue Investitionen dürften mit diesen Mitteln aber nicht durchgeführt werden, betonte sie.

Stadt will auf Bedarfsplan
für Spielflächen warten

Zudem gebe es bei den notwendigen Sanierungen der Spielplätze einen „Wartungsstau von einer Million Euro“, erklärte Roddewig-Oudnia. Insofern sei es richtig, über den Antrag der Bezirksvertretung im Zuge der Aufstellung des Spielflächenbedarfsplans zu entscheiden.