Schulhof Schulhof soll dringend saniert werden

Wuppertal · Die Schule an der Reichsgrafenstraße will grundlegend etwas am Pausenhof verändern. Der Stadt fehlen die Planer.

Hier standen mal zwei Türme - als es noch weniger Schüler gab und diese auch nicht so lange blieben. Lutz Lüdorf und Thomas Gatzke (rechts) wollen den Schulhof sanieren lassen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der Schulhof der Grundschule an der Reichsgrafenstraße ist groß und weitläufig - es gibt einen Fußballplatz, einen Holzzug und einen Kletterturm. Das Fußballfeld mit Zaun ist relativ neu, der Zug aber alt und abgenutzt. Der Turm war mal Teil eines Ensembles aus zwei Türmen mit Hängebrücke. Ein Turm und Brücke wurden vor Jahren abgerissen – wegen des schlechten Zustands.

Thomas Gatzke, Schulleiter der Grundschule mit OGS-Betreuung, sieht das, was der Schulhof den Schülern bietet, als lange nicht mehr ausreichend an. „Vor zehn, 15 Jahren waren wir mal zweizügig“, sagt er – also mit deutlich weniger Schülern als heute. 310 Kinder besuchen heute die dreizügige Grundschule. 165 werden nachmittags im Offenen Ganztag betreut.

Mehr Schüler, die länger bleiben - der Schulhof ist Teil der Pädagogik

„Pausenhof“, sagt Gatzke angesichts der Zahlen und der Dauer der Nutzung des Areals, „ist der falsche Begriff.“ Das Gelände wird nicht nur zwischen den Stunden genutzt, auch nachmittags, auch in den Ferien. „Es ist Teil des pädagogischen Konzepts“. Und als solches wünscht sich Gatzke zusammen mit der Schulpflegschaft und dem Schulverein – beiden steht Lutz Lüdorf vor – eine Neugestaltung des Schulhofs. Aber die Stadt schafft das nicht so schnell. Lüdorf sagt, man habe schon Kontakt zum Gebäudemanagement gehabt. Dort hätte man zunächst versprochen, einen Planer für 2019 bereitzustellen, dies dann aber wieder abgesagt.

Für Lüdorf, Gatzke und die Schüler ist das ärgerlich. Sie wollen, das etwas passiert. Und sie wollen nicht einmal, dass die Stadt alles übernimmt. Lüdorf betont: Der Schulverein würde Geld geben und zusätzlich sammeln. Aber man müsse wissen, welche Kosten überhaupt entstehen. Ohne Planungen könne man nicht aktiv werden. „Aber wir brauchen Unterstützung, die Expertise aus dem GMW.“ Gatzke lobt die Zusammenarbeit bei der Sporthalle, die aktuell saniert wird. Aber er will, dass sich mehr tut und nicht noch mehr Geräte dem Verfall preisgegeben werden. Im Gegenteil. Lüdorf und Gatzke wünschen sich ein großes Konzept für die Flächen. Um den Turm soll die Fläche weiträumig entsiegelt, die Spielfläche vergrößert werden. Der Hang unterhalb des Fußballkäfigs soll gesichert oder neu gestaltet werden, weil er unterspült werde. Die obere Fläche bräuchte neue Spielmöglichkeiten – etwa ein Klettergerüst statt des Zuges – und eine neue Oberfläche. Der Asphalt reißt, Löcher sind notdürftig gestopft, neue Risse ziehen sich über den Boden. Der Zug werde von den Kindern nicht mehr gut angenommen. Aber sie spielen Fußball, klettern auf den Turm. Lüdorf wünscht sich zudem einen Schulgarten, der auf der Grünfläche zwischen den Ebenen oder hinter der Sporthalle entstehen könnte.

Thomas Lehn, Leiter des Gebäudemanagements, ist generell auf der Seite von Lüdorf und Gatzke. Er erklärt, dass der Schule kein Planer versprochen worden sei, sondern dass die Schule auf die Liste für die mittelfristige Planung genommen worden sei. „Mittelfristig heißt fünf bis zehn Jahre.“ Schneller ginge es sicher, wenn man nur die kaputten Spielgeräte ersetze, nicht neu plane. Aber das hält Schulleiter Gatzke nicht für sinnvoll, und Lehn gibt ihm „im Prinzip recht“. Eine Gesamtplanung sei aufwendig und teuer, dafür fehlten Lehn die Mitarbeiter. Die vielen Neubauten und Sanierungen von Schulen und Kitas würden die Kapazitäten übersteigen.