Rund 200 Gäste So war es beim 2. Krawatten-Talk im Heckinghauser Gaskessel
Wuppertal · Rund 200 Menschen kamen zum 2. Krawatten-Talk in den Heckinghauser Gaskessel. Darum ging es.
Der 2. Krawatten-Talk hatte in den Heckinghauser Gaskessel eingeladen, rund 200 Menschen waren gekommen. Die meisten aus dem Stadtteil, aber viele auch aus ganz Wuppertal. Bis auf den letzten Platz waren alle Stühle besetzt. Kein Wunder; denn es ging um ein spannendes Thema: Visionen.
Moderatorin Michaela Heiser sprach mit Marcello Groß, dem Architekten und Mitinhaber des umgebauten Gaskessels in Heckinghausen, und Christian Höher, dem Kurator des Visiodroms. Wie kommt man auf solch eine verrückte Idee? Wer hatte den Mut, so ein Projekt anzugehen? Und welche Unterstützung wird benötigt, um aus einer Vision Wirklichkeit werden zu lassen?
Mehr als 70 Ehrenamtliche
schaffen Ort des Miteinanders
Die Antwort der Beiden: „Man braucht Kreativität, Mut und Kraft. Und vor allem ein Netzwerk von Menschen, die mithelfen, weil sie an die Idee glauben. Dann kann Großes entstehen. Dann kann aus einer Vision Wirklichkeit werden.“ Der Umbau und die neue Nutzung des Gaskessels beweisen, dass dies gelingen kann. Ihr Dank gehörte auch dem Bundestagsabgeordneten Helge Lindh, der in der Corona-Pandemie eine Förderung durch den Bund möglich gemacht hatte.
Die Erfolgsgeschichte des Visiodroms ist beeindruckend. Mehr als 170 000 Menschen besuchten die Monet-Ausstellung mit Multi-Media-Show unter der Kuppel des Gaskessels. Die laufende Da Vinci-Ausstellung hat bisher schon über 120 000 Besucherinnen und Besucher angelockt. 1997 vom Netz genommen und 1998 als Wahrzeichen für die industrielle Geschichte Wuppertals unter Denkmalschutz gestellt: Der fast 70 Meter hohe Gaskessel ist zu einer Attraktion geworden, die Menschen aus Wuppertal, NRW, ganz Deutschland und mittlerweile auch aus dem Ausland anzieht.
Gleichzeitig identifizieren sich die Menschen in Heckinghausen mit ihrem „Gasskessel“. Christian Höher brachte es gleich zu Beginn auf den Punkt: „Heute treffen wir unseren Nachbarn. Darum ist es ein ganz besonders schöner Abend.“ „Auch die Heckinghauser Krawatte ist eine Erfolgsgeschichte.
Denn bei uns begegnen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Muttersprache und Religion. Wir lernen miteinander und voneinander. Wir schließen Freundschaften und gestalten gemeinsam unseren Stadtteil,“ sagt Stefan Kühn, der ehrenamtlich für das Stadtteilprojekt arbeitet. Solche Erfahrungen seien wichtig, damit die Angstgeschichten der Rechtsextremisten nicht auf fruchtbaren Boden fallen. „Wir schaffen mit über 70 Ehrenamtlichen einen Ort des Miteinanders, an dem sich Menschen in gegenseitigem Respekt begegnen. Daher ist die Krawatte eine Hoffnungsgeschichte. So wie der Gaskessel und das Visiodrom.“
Musikalisch begleitet wurde der Abend von Annika Boos und Marco Lombardo. Die beiden Künstler erfüllten den Gaskessel mit fantastischen Klängen. Und sie bildeten mit einem kurzen Freiluftkonzert auf dem Dach des Gaskessels für einen Abschluss mit Gänsehaut-Atmosphäre. Verbunden mit einem grandiosen Blick auf die Stadt unter dem Sternenhimmel über dem Tal der Wupper. Und Moderatorin Michaela Heiser blickte bereits nach vorn: „Der nächste Krawatten-Talk findet am 15. November ab 19 Uhr in der Krawatte, Bockmühle 17a, statt.“ Red