Meinung WZ-Kommentar zum hohen Stand der Krankentage: Entwicklung mit Ansage

Wuppertal · Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage bei Arbeitnehmern ist auch im vergangenen Jahr wieder gestiegen.

nina.muetzelburg@wz.de

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Foto: Anna Schwartz

Ein großer Teil ist auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen. Bundesweit hat sich allerdings auch die Zahl der Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Mehr als 40 Prozent der vorzeitigen Renteneintritte wegen verminderter Erwerbsfähigkeit erfolgen ebenfalls aufgrund psychischer Belastungen. Das ist nicht nur schlimm für die Betroffenen. Das ist auch schlimm für die Gesellschaft, denn es kostet sehr viel Geld. Das Bundesarbeitsministerium beziffert den dadurch entstehenden Schaden auf mehr als 17 Milliarden Euro. Besonders betroffen von einer hohen Zahl an Krankentagen aufgrund psychischer Belastungen sollen der Gesundheitssektor, die Verwaltung sowie der Bildungsbereich mit Schulen und Kitas sein – also all die Bereiche, in denen seit Jahren der Fachkräftemangel und die Überbelastung derer, die noch da sind, angemahnt wird. Eine Entwicklung mit Ansage. Aller Voraussicht nach, wird sich an der Situation nichts ändern, schließlich steht das Problem des Fachkräftemangels nicht gerade kurz vor einer bahnbrechenden Lösung. Wenn die Situation nicht weiter entgleisen soll, müssen endlich für die besonders gefährdeten Berufe neue Strukturen gefunden werden.