Erpressung Ermittlungen abgeschlossen: Mutmaßliche Schumacher-Erpresser aus Wuppertal und Wülfrath angeklagt

Den Angeklagten drohen im Fall einer Verurteilung Freiheitsstrafen.

Die Familie von Michael Schumacher wurde erpresst.

Die Familie von Michael Schumacher wurde erpresst.

Foto: dpa/Diego Azubel

Im Fall der versuchten Erpressung der Familie des ehemaligen Rennfahrers Michael Schumacher sind die Ermittlungen abgeschlossen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Mittwoch, 25. September, mit. Gegen drei Männer, die in den Fokus der Ermittlungen gerückt waren, wurde nun Anklage erhoben: Einem 53-jährigen Wuppertaler wird eine versuchte Erpressung im besonders schweren Fall zur Last gelegt, seinem 30-jährigen Sohn die Beihilfe zu dieser, so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Dem 53-Jährigen droht im Fall einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von mindestens einem und höchstens 15 Jahren.

Gegen einen 53-jährigen Wülfrather, der dem älteren Wuppertaler die für die Erpressung genutzten Bilder und Dateien verkauft haben soll, wurde laut Baumert zum einen wegen der Beihilfe zur versuchten Erpressung, zum anderen wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen Anklage erhoben. Im Fall einer Verurteilung droht ihm empfindliche Freiheitsstrafe.

Am 6. Juni dieses Jahres und den darauffolgenden Tagen soll der 53-jährige Wuppertaler mehrfach bei einer Mitarbeiterin der Familie Schumacher angerufen und 15 Millionen Euro gefordert haben, legte Baumert dar. Sollte die Familie dieser Forderung nicht nachkommen, soll er gedroht haben, Fotos und persönliche Daten des im Jahr 2013 bei einem Skiunfall verunglückten und seither nicht mehr in der Öffentlichkeit stehenden Michael Schumachers im „Darknet“, einem verborgenen Teil des Internets, zu veröffentlichen. Die Mitarbeiterin der Familie soll daraufhin Beweise für die Existenz der Daten gefordert haben, die ihr schließlich über eine Mailadresse, die der 30-jährige Sohn des Wuppertalers bereitgestellt haben soll, zugespielt worden sein sollen.

Im Juni dieses Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Wuppertal die Ermittlungen aufgenommen. Zuvor hatte die in der Schweiz lebende Familie Schumacher bereits dort Anzeige erstattet, die schweizerischen Ermittler hatten Spuren schließlich über Kassel nach Wuppertal zurückverfolgt (die WZ berichtete).

Zwei Festplatten und vier USB-Sticks mit Material

An die privaten Dateien gekommen sollen die Wuppertaler über einen Mann aus Wülfrath. Er soll in der Vergangenheit als Sicherheitskraft der Familie gearbeitet und so Zugang zu den Erpressungsgegenständen gehabt haben. Dem 53-jährigen Wuppertaler soll er diese zwischen Oktober 2022 und Mai 2024 „für einen fünfstelligen Betrag“ verkauft und ihm so die Erpressung ermöglicht haben, wie Baumert weiter mitteilte.

Konkret handele es sich um zwei Festplatten und vier USB-Sticks, auf denen sich vertrauliche Daten sowie „unter anderem Videos und Fotodateien befunden haben sollen, die Aufnahmen Michael Schumachers beinhalten, die sowohl vor als auch nach dem Unfallgeschehen gefertigt wurden.“