Ukraine-Krise Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh sieht Rolle Gerhard Schröders kritisch

Wuppertal · Der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh sieht die Rolle des Alt-Bundeskanzlers Gerhard Schröder vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise kritisch. Dem mutmaßlich künftigen Gazprom-Aufsichtsrat attestiert er mangelndes Fingerspitzengefühl.

Seit 1999 in der SPD: Der Wuppertaler Helge Lindh

Foto: dpa/Britta Pedersen

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh hat die Regierungspolitik in Mecklenburg-Vorpommern als „problematisch Putin-freundlich“ bezeichnet. Das Bundesland ist daran interessiert, dass die Gasleitung North Stream 2 in Betrieb genommen wird. Die Leitung ist aber auch Verfügungsmasse in den Verhandlungen des Westens mit Russland um eine diplomatische Lösung der Ukraine-Krise.

Die Rolle seines Parteigenossen und Alt-Bundeskanzlers Gerhard Schröder sieht Lindh ebenfalls kritisch. Im Gespräch mit unserer Zeitung attestierte der Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Medien und Kultur dem Altkanzler und mutmaßlich künftigen Gazprom-Aufsichtsrat mangelndes Fingerspitzengefühl.

Er wünsche sich eine Regelung für ehemalige Bundeskanzler, die solche Aktivitäten in der freien Wirtschaft unmöglich machten.

Gleichwohl schreibt Lindh Gerhard Schröder eine Schlüsselrolle in den Verhandlungen mit Russland und Putin zu. „In der Diplomatie ist nichts rein. Wir haben auch Handelsbeziehungen mit China. Wenn es Möglichkeiten gäbe, über den Kanal Schröder zu deeskalieren, auch im Sinne der Ukraine, dann bin ich dafür, alle Wege zu nutzen“, sagte Lindh. Das beinhalte auch den kurzen Draht Schröders zum Wladimir Putin.