Besuch vor Ort: Im Deweerthschen Garten ist seit der Corona-Pandemie mehr los - Müll und die fehlenden Toiletten werden zum Problem Statt in den Club geht’s in den Deweertschen Garten - das bringt auch Probleme

Wuppertal · Besuch vor Ort: In der Elberfelder Parkanlage ist seit der Corona-Pandemie mehr los. Müll und die fehlenden Toiletten werden zum Problem.

Im Deweerthschen Garten gehört die Bierflasche nicht selten zum Freizeitbegleiter.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Ein ganz normaler Abend am Wochenende im Deweert’schen Garten. Sechs Menschen sitzen mit Abstand zusammen und hören rockige Lieder aus einer kleinen Box. Einige Meter weiter sind es zwar ebenso harte Klänge, aber deutsche Texte, die aus dem Handy kommen.

Gut 70 Personen hielten sich am Samstagabend in der Elberfelder Parkanlage auf. Die sommerlichen Temperaturen machen den Park am Ende des Luisenviertels weiterhin zum Treffpunkt vieler Gruppen. Dabei ist die von der Briller Straße bis hin zur Sophienstraße reichende Grünfläche gewissermaßen in Gruppen aufgeteilt. Gerade für Jugendliche, die sich auf der Seite des Brunnens breit machen, scheint der Aufenthalt den Besuch eines Clubs oder anderer Gastronomiebetriebe zu ersetzen. „Ich bin das erste Mal hier. Aber es ist schon cool“, sagt Oliver Schmidt. Der Student ist am Samstagabend erstmals nach Jahren wieder auf dem Parkgelände gewesen. „Beim Besuch meiner Eltern habe ich mich mit meinem Kumpel verabredet. Da wir nicht wussten, wo wir genau hingehen sollten, schlug er vor, dass wir uns was zu trinken holen und hierhin kommen“, sagt Schmidt mit einem Schluck aus seiner Flasche.

„Es hat ja alles zu oder es gibt viele Einschränkungen. Dann ist es doch besser, sich hier ein paar schöne Stunden zu machen“, spricht Michelle Erdem von einer tollen Atmosphäre. Allerdings bringt die Feierei im Freien auch natürliche Probleme mit sich. „Die Gastronomiebetriebe erlauben uns nicht, dass wir bei denen die Toiletten benutzen dürfen. So sind alle quasi gezwungen, hinter die Büsche zu gehen“, sagt die Einzelhändlerin. „Wegen Corona-Vorschriften dürfen wir die Toiletten nur unseren Kunden zur Verfügung stellen“, sagt der Betriebsleiter des Italienischen Restaurants „Osteria Il Ghiotto“. Er bezweifelt aber auch, dass er seine WCs in normalen Zeiten zur Verfügung stellen könnte: „Das ist sehr störend, wenn die Gäste während des Essens immer wieder Menschen an ihren Tischen haben, weil diese den direkten Weg nutzen und kaum Rücksicht auf Diskretion nehmen.“

„Vielleicht kann ja die Stadt zwei mobile Toiletten aufstellen, oder wie bei Sommerfesten jemanden damit beauftragen, der diese gegen eine kleine Gebühr zur Verfügung stellt“, schlägt ein anderer Mitarbeiter des Restaurants vor, der die Stimmung auf dem Park grundsätzlich gut findet. „Wo Leben ist, ist auch Stimmung. Und das tut der Stadt gut“, sagt der ältere Herr.

Nach WZ-Bericht wurde
der Park gesäubert

Nach dem jüngsten WZ-Bericht sollen die städtischen Mitarbeiter alles schnell sauber gemacht haben. „Allerdings könnte hier auch Personal aufgestockt werden“, sagt der Gastronom. Für Dennis Kotzyba und Hannes Fink, die auf dem Gelände hobbymäßig Frisbee spielen, gibt es im Park ein friedliches Miteinander. Das sehe man gerade an den beiden. „Natürlich passiert es mal, dass die Scheibe doch etwas anders landet, wie man es plant. Da entschuldigt man sich, gut ist es“, sagt Kotzyba. Allerdings wünschen die beiden Kumpels sich auch, dass die Besucher ihren Müll mitnehmen. „Alle nutzen den Platz doch gerne. Daher wäre es klasse, wenn alle sich auch gemeinsam um die Sauberkeit des Platzes kümmern. Genügend Mülleimer stehen ja hier“, sagt Hannes Fink.