Stadtentwicklung Uellendahler Straße: Stadt und Investor planen neues Nahversorgungszentrum

Uellendahl. · Entwicklung aus Wohnen und Handel: An der Uellendahler Straße soll die Fläche rund um den Rewe ausgebaut werden. Die alte griechische Schule wird integriert.

Die alte Griechische Grundschule an der Uellendahler Straße ist  auch vom Konzept betroffen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die Uellendahler Straße soll ein Nahversorgungszentrum bekommen. Im Bereich zwischen den Einmündungen Weinberg und Am Wasserlauf, wo unter anderem bereits ein Rewe-Markt steht und das Laminat-Depot eine Filiale betreibt. Die vorgesehene Planung geht allerdings deutlich weiter: So soll die Fläche der ehemaligen Griechischen Schule einbezogen werden - außerdem sind Wohnungen und eine Kita vorgesehen. Erste Ideen zu dem Vorhaben stellte die Stadt in der vergangenen Woche in der Bezirksvertretung vor - als Teil des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für den Bezirk Uellendahl-Katernberg.

Es dürfte ein Millionenprojekt werden, wenngleich es aktuell noch ganz am Anfang steht. Projektentwickler ist die BelMo-Gruppe mit Sitz in Monheim, die Anfang des Jahres einen großen Teil des beplanten Areals erworben hat. Dort äußert sich ein Sprecher noch zurückhaltend. Gemeinsam mit der Stadt und der Politik gehe es jetzt darum, „Wünsche und Ziele“ zu formulieren. Dass der Bau einer Kita realisiert werden soll, gehe zum Beispiel auf eine Initiative der Stadt zurück.

Die hatte den Bereich schon länger als Standort für eine Kindertagesstätte im Auge. Immer wieder war die Griechische Schule genannt worden. Das Problem: Unter Denkmalschutz steht die Schule nicht, das Gebäudeensemble verfällt seit Jahren. In der Planung ist, so schreibt die Stadt, aber vorgesehen, dass die Bausubstanz erhalten und in das Gesamtkonzept einbezogen wird. Sei das wirtschaftlich nicht zu realisieren, solle zumindest die Fassade erhalten bleiben.

Der Entwurf, den BelMo vorlegt, sieht die Kita aber ohnehin eher weiter nördlich auf dem Gesamtareal. Das Gelände der Schule befindet sich zudem noch in Besitz der Stadt, also des Städtischen Gebäudemanagements. Aktuell liefen Gespräche. Die nun der BV vorgestellte Variante sei zudem nur eine von mehreren, so der BelMo-Sprecher.

Mindestens die Fassade der alten Schule soll erhalten bleiben

Die Stadt hat ihrerseits einige Vorgaben formuliert, die in einem Planverfahren berücksichtigt werden müssten. Neben der Kita schreibt sie auch neuen Wohnraum in den Obergeschossen der neuen Gebäude vor. Zudem sollen Fuß- und Radwege geschaffen, der angrenzende Mirker Bach als „naturräumliches Potenzial“ genutzt und Plätze im Eingangsbereich der Märkte angelegt werden.

Wunsch der Verwaltung sei es auch, so der BelMo-Sprecher, dass Flächen auf der gegenüberliegenden Seite der Uellendahler Straße einbezogen werden. „Da sind wir aber gar nicht Eigentümer.“

Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert (SPD) würde sich wünschen, dass barrierefreie Sozialwohnungen geschaffen werden. „Dafür gibt es Bedarf“, sagt sie. „Und ich freue mich, dass im Konzept ein Drogeriemarkt aufgeführt ist. Der fehlt hier nämlich bis jetzt.“ Skeptisch bleibt sie allerdings, was die Kita angeht. „Wo gebe es denn dann Platz für eine Außenfläche?“

Ziemlich sicher sei sie, dass die alte Griechische Schule wenn überhaupt höchstens in Teilen erhalten bleiben kann. Der letzte Ortstermin liege zwar schon länger zurück. Sowohl Ebert als auch ihr Stellvertreter Hans-Joachim Lüppken (CDU) können sich aber noch gut daran erinnern. „Versifft“ und „Schimmeloase“ sind wenig schmeichelhafte Beschreibungen, von dem, was sie damals sahen. „Der Zutritt war nur mit Schutzmaske möglich.“

Zumindest die Fassade soll aber gerettet werden, fordert Wolfgang Nicke vom Bürgerverein Uellendahl. Er zweifelt aber daran, dass sich Stadt und Investor – auch wenn diese Vorgabe im Konzept steht – wirklich dran halten werden. „Das wäre sehr schade, wenn sie verschwindet.“ Der älteste Gebäudeteil stammt von 1845 und sei das letzte Überbleibsel der Schulhistorie am Uellendahl. Nach vielen pädagogischen Nutzungen hatte zuletzt die Griechische Gemeinde dort unterrichtet – ehe der Bau für Jahre leer stand.