Gesellschaft Verdienstkreuz für Georgia Manfredi
Oberbürgermeister Andreas Mucke verlieh die Auszeichnung für ihr Engagement im sozialen Bereich.
Das Bundesverdienstkreuz ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl beispielsweise für soziale und geistige Leistungen vergibt. Diese Ehrung wurde nun der Wuppertalerin Georgia Manfredi zuteil. Im Ratssaal des Barmer Rathauses überreichte der noch amtierende Oberbürgermeister Andreas Mucke ihr den von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehenen Verdienstorden.
„Wir zeichnen eine verdiente Bürgerin unserer Stadt aus“, begrüßte Mucke die anwesenden Gäste. Im Anschluss listete er eine beeindruckende Zahl von Tätigkeiten auf, für deren Ausübung Georgia Manfredi geehrt wurde. Sie arbeitete in der AIDS-Hilfe Wuppertal, war über eineinhalb Dekaden als ausgebildete Sterbebegleiterin im ambulanten Hospizdienst „Lebenszeiten“ tätig, gründete 2001 die erste Migranten-Selbsthilfe-Organisation allein für Frauen, „Alilo Voithia“, und rief eine Sprachschule für migrierte und geflüchtete Menschen in der Färberei ins Leben. Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied von „Refugio“, einem Selbsthilfeverein bei häuslicher Gewalt, und sitzt als ehrenamtliche Politikerin für die Linke nicht nur in der Oberbarmer Bezirksvertretung, sondern auch im Integrationsausschuss und im Beirat der Menschen mit Behinderung.
Mucke blieb neben der Frage, ob Manfredis Tag denn auch nur 24 Stunden habe, vor allem die Feststellung: „Es sind immer die Menschen, die besondere Unterstützung brauchen, die dein Engagement erreicht.“ Der Oberbürgermeister attestierte der Geehrten ein „offenes Wesen und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn“, mit Kraft und Leidenschaft verfolge sie ihre Ziele. Sie stehe „in vorbildlicher Weise für eine Zivilgesellschaft von Menschen gleicher Würde“, hob Mucke hervor. Vorbildlich deshalb, weil sie zeige, dass mit Herzenswärme und Engagement die Welt gerechter gemacht werden könne.
Georgia Manfredi selbst, die 2018 bereits den „Wuppertaler“ für ihre Leistungen in der Integrationsarbeit erhalten hatte, zeigte sich „sehr gerührt“ von der Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz. Sie sprach vielen Wegbegleitern ihren Dank für deren Unterstützung auf ihrem Lebensweg aus. Viele von ihnen waren Gäste im Ratssaal.
Manfredi kam als Kind griechischer Gastarbeiter Ende der 1960er Jahre nach Deutschland und hat sich seitdem auch für eine Umkehrung bestimmter Begriffe stark gemacht. Mit Zuschreibungen wie „Gastarbeiterin“ oder „Migrantin“ könne sie sich nicht identifizieren. „Niemand ist mehr Gast nach einer so langen Zeit“, betonte sie.
Ihr Einsatz begleitet Manfredi auch durch die Freizeit, in der sie im multilingualen Chor „Women of Wuppertal“ singt. Chorschwester Igwe Chioma gab zum Abschluss der Ehrung ein Lied zum Besten, das passender kaum hätte sein können: „We are the world“.