Wuppertal Cronenberg: Voltigier- und Reitverein hat endlich ein Pferd
Cronenberg. · Dank vieler Spenden konnte der Voltigier- und Reitverein Cronenberg ein eigenes Pferd kaufen.
Eigentlich sollte aus „Classico“, dem Holsteiner-Wallach, ein Springpferd werden. Doch daraus wurde nichts – zum Glück für die Mädchen und Jungen im Voltigier- und Reitverein Cronenberg (VRVC). Denn nun ist das Pferd zu ihnen gekommen, braucht hier auch nicht zu springen, sondern muss nur gleichmäßig laufen, während die Kinder und Jugendlichen auf seinem Rücken turnen.
Vor allem die Profi-Gruppe des Vereins hatte lange ohne Pferd auskommen müssen. Der Verein entstand vor einem Jahr, als der Reitverein Sudberg insolvenzbedingt schließen musste. Trainer und Eltern hatten damals einen neuen Verein gegründet, um den Kindern und Jugendlichen das Voltigieren weiter zu ermöglichen.
Anderthalb Jahre Training
mit einem Holzpferd
Bis vor drei Wochen konnten sie das mit dem Leihpferd Eclair, doch die Besitzerin zog um und hat ihr Pferd mitgenommen. Und für das Profi-Team gab es gar kein Tier. Die Mitglieder übten seit mehr als anderthalb Jahren nur an einem Holzpferd.
Damit sie endlich mit einem lebendigen Tier voltigieren können, sammelte der Verein Geld. „Wir haben Privatleute und Firmen gefragt und ganz viele Waffeln gebacken“, berichtet Jochen Mührs vom Leitungsteam des Vereins. Die Waffeln verkauften sie vor Supermärkten, beim Maibrunch des Vereins und bei Move Attack. Zudem bat der Verein auf der Internet-Plattform „Gut-für-Wuppertal“ um Spenden.
Alles zusammen reichte jetzt, den hohen vierstelligen Betrag für „Classico“ zu bezahlen. Den hatten die Trainerinnen des Vereins per Internet ausfindig gemacht. Sie überzeugten sich vor Ort – an der Grenze zum Saarland – von seinen Qualitäten. Mit 1,76 Schulterhöhe passte er zu den Ansprüchen des Vereins. Auch die notwendige „Ankaufsuntersuchung“ bescheinigte dem zehnjährigen Wallach beste Gesundheit.
Deshalb wurde er am Himmelfahrtstag nach Cronenberg geholt. 350 Kilometer im Hänger hat er gut überstanden. Im neuen Zuhause durfte er sich erst ausruhen, dann die Beine in der Halle vertreten. Spätestens hier habe er, so berichtet Jochen Mührs, die Herzen aller Zuschauer erobert. Nicht nur, weil er einen wunderbaren Charakter habe, sondern, wie die Kassenwartin Sabine Wendik ausführt „auch tolle Gänge“ hat. Und weil er den Vereinsmitgliedern auch optisch so gut gefällt, heißt er nun „Hübschi“.
Noch sei er nicht voll einsatzfähig, betont Jochen Mührs. Das Trainerteam um Anna Bader habe einen minutiösen Plan entworfen, um das Pferd in die neue Umgebung einzugewöhnen und auf den Volti-Sportbetrieb vorzubereiten. Dabei stehe vor allem das Pferdewohl im Vordergrund.
Zum Glück für den Verein gibt es auch für die jüngsten Voltis ab 5 Jahre in der Krümelgruppe wieder ein Pferd: Lotta. Sie werde freundlicherweise von einer Einstallerin des Heimatreitstalles zur Verfügung gestellt, so Jochen Mührs. Lotta sei von den jüngsten Voltis schon ins Herz geschlossen worden.