Wuppertal - wo an Kultur nicht gespart wird

Wenn das Wuppertaler Sinfonieorchester im Oktober auf seiner zweiten großen Japan-Tournee wieder als Botschafter der Stadt nicht nur musikalische Grüße aus dem Bergischen vermittelt, haben zwei junge Japaner bereits gut vorgearbeitet: Mamiko Okada (15) und Ken Nagao (13) haben zusammen mit einem Fernsehteam aus ihrer Stadt Kurashiki an diesem Wochenende Wuppertal besucht.

Denn neben neun weiteren Städten gastieren die Sinfoniker in Kurashiki, einer Stadt mit 470.000 Einwohnern, im Süden der großen Hauptinsel Japans gelegen. Das lokale Fernsehen wird im Vorfeld des Orchester-Besuchs also über Wuppertal und sein Orchester berichten.

Von Wuppertal sind die beiden jungen Japaner, die in der Konzertpause am Sonntag auch mit Oberbürgermeiser Peter Jung plaudern, jedenfalls schon jetzt begeistert. Über ihren Dolmetscher, Sohei Takahata, der als Konzertmeister der Philharmonie Südwestfalen tätig ist, berichten sie, dass ihnen die Stadt bei der Stadtrundfahrt sehr gefallen habe. Ken hat es besonders das Opernhaus angetan. Denn auch in ihrer Stadt nehmen die Menschen die Kultur sehr ernst, wovon etliche Museen und viele historische Gebäude zeugen. Mamiko erzählt, dass sie in ihrer Heimat schon im Vorschulalter mit Musik in Berührung gekommen ist.

Mamiko lernt Querflöte in privatem Unterricht, Ken spielt Geige. Umso glücklicher waren die beiden, dass sie bei der Probe für das 7. Sinfoniekonzert mitten unter den Profis Platz nehmen durften. "Das Orchester spielt unter Toshiyuki Kamioka sehr gut", finden die Mamiko und Ken, die zu Hause gerne und oft deutsche Klassik spielen. Was ihnen noch an Wuppertal aufgefallen sei? "Die Menschen scheinen hier viel Geld für Kultur auszugeben, in Japan wird sehr an der Kultur gespart." vp