Wuppertaler Autobranche sucht Kontakte nach China
Der erste deutsch-chinesische Automobilkongress in Wuppertal setzt auf Diskussionen und Vorträge. Gemeinsame Geschäftsmodelle sollen beraten werden.
Wuppertal. Unter dem Motto „Zukunftsmobilität und intelligente Produktion“ steht der erste deutsch-chinesische Automobil-Kongress, der am Montag, dem 25. September, in der Historischen Stadthalle geplant ist. Veranstaltet wird das Branchentreffen von der Wirtschaftsförderung Wuppertal, der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft sowie der China International Investment Promotion Agency Germany.
Bis zu 300 Teilnehmer werden zu der Veranstaltung erwartet, namhafte Experten aus Automobil- und Zuliefererbranche sollen sich an Vorträgen und Diskussionen beteiligen - angefragt sind auch der neue NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) und der Generalkonsul der Volksrepublik China in Düsseldorf, Haiyang Feng. Zudem präsentieren in einer Ausstellung zwölf chinesische und deutsche Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen. Nach Angaben der Veranstalter ist NRW eine Kernregion der deutschen Automobilindustrie, gerade im Bergischen Land finden sich viele Unternehmen, die Kunden und Geschäftspartner in der Automobilbranche haben.
Zugleich verfüge China als bevölkerungsreichstes Land der Erde über einen großen Absatzmarkt und zeichne sich durch „hochdynamische Entwicklungsprozesse“ aus. Galt China früher einmal als verlängerte „Werkbank der Welt“, so verfolgt das Land mittlerweile deutliche Ambitionen, „in der Wertschöpfungskette aufzusteigen“, sagt der für das Thema „Wirtschaftsförderung mit China“ zuständige Projektleiter bei der städtischen Wirtschaftsförderung, Hanno Rademacher.
Diese Entwicklung bedeute „neue Chancen für die Zulieferer“ aus NRW im Allgemeinen und dem Bergischen Land im Besonderen. Man wolle mit dem Kongress ein „Ausrufezeichen für den Standort“ setzen, erklärt Rademacher. Wuppertal genießt als Heimatstadt von Friedrich Engels traditionell einen hohen Stellenwert im Reich der Mitte. Zwischen der Wirtschaftsförderung Wuppertal und chinesischen Unternehmen gebe es seit Jahren einen regen Austausch.
So haben sich mittlerweile 42 chinesische Unternehmen mit rund 250 Mitarbeitern in Wuppertal angesiedelt. Darunter befänden sich bislang aber kaum Firmen aus der Automobilbranche, erklärt Rademacher. Am ehesten in dem Bereich anzusiedeln sei noch ein Unternehmen, das alte Feuerwehrwagen wieder fit macht und nach China exportiert.
Der Kongress möchte einen Überblick über die heimischen Unternehmen und deren Portfolio geben und zugleich ein Forum für neue Formen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sein. Zugleich sollen länder- und marktspezifische Trends analysiert und diskutiert werden. Auch die Entwicklung gemeinsamer Geschäftsmodell gehört zum Programm.
Die Themenpalette ist breit gefächert. Mit der „Vision: Autonomes Fahren“ befasst sich etwa der Geschäftsführer der Delphi Deutschland GmbH, Markus Kerkhoff. Der Geschäftsführer von BYD Europe Ltd., Isbrand Ho, gibt einen Einblick in die „Elektromobilität im ÖPNV in China“. Und mit den „Transformationsprozessen in der Automobilindustrie“ setzt sich der Geschäftsführer der Vorwerk Autotec GmbH und Co. KG, Jürgen Möller, auseinander.
In China seien Themen wie autonomes Fahren oder Elektromobilität derzeit stark im Kommen, sagt Experte Rademacher. Für die heimischen Zulieferer - und solche, die es werden wollen - sei es deshalb unerlässlich, zu wissen, welche Entwicklungen in China zu erwarten seien. Ergänzend zu Diskussionen und Vorträgen werden Exkursionen zum Engelshaus oder der Besuch von Technologieunternehmen in der Region angeboten. Auch die Fahrt mit der Schwebebahn und ein Konzertabend in der Stadthalle gehören dazu.