Wuppertaler Bolzplätze: Viele sind bereits saniert
Die 80 Bolzplätze sind in unterschiedlichem Zustand — Geld für die Sanierung fehlt.
Wuppertal. Knapp 80 Bolzplätze gibt es im Stadtgebiet. Vorzeigeanlagen auf der einen Seite wie etwa am Nützenberg, die mit Kunstrasen und Holzbanden aufwartet — und Plätze wie an der Kreuzstraße, die aufgrund ihres maroden Zustandes seit längerem gesperrt sind auf der anderen Seite. „Dabei können wir eigentlich nie genug Bolzplätze haben“, sagt Peter Krieg vom Fachbereich Jugend & Freizeit.
„Der Bedarf ist ungeheuer“, bestätigt auch Frank Zlotorzenski, Teamleiter Planung und Bau von Freianlagen. Doch die städtischen Mittel sind begrenzt, in diesem Jahr standen bislang 300.000 Euro zur Verfügung. „Im Grunde dürften wir gar keine schönen Plätze mehr bauen“, klagt Zlotorzenski.
Dabei hat Krieg schon Pläne für einen neuen „Super-Bolzplatz“ am Loh (Nähe Am Brögel) in der Schublade. „Der sieht fast aus wie ein Stadion“, schwärmt Krieg. Erst einmal seien aber nur noch Ausbesserungen möglich. An der Kreuzstraße hoffe man darauf, dass das Geld aus dem Projekt „Soziale Stadt“ bald fließt, damit der Platz saniert werden kann.
„Eine Grundversorgung mit Bolzplätzen ist wichtig“, betont Krieg. In Unterbarmen, Barmen und Wichlinghausen etwa fehlen Plätze. „Früher hat man zwei Tore aufgestellt, einen Zaun drum herum gezogen und fertig war der Platz. Die Auflagen sind allerdings strenger geworden“, sagt Krieg. Maschendrahtzäune, wie sie früher üblich waren, gibt es nicht mehr. „Die haben zu sehr gescheppert und sich nicht bewährt“, sagt Krieg. Auch Ascheplätze sind mittlerweile die Ausnahmen (siehe Infokasten).
Doch die neue, bessere Ausstattung lockt auch schnell Kicker an, die auf den Bolzplätzen nicht so gerne gesehen sind, Hobby-Mannschaften mit Erwachsenen etwa. Die Plätze dauernd unter Kontrolle zu halten, sei aber keine Lösung, so Krieg, der auch von der Möglichkeit, die Anlagen zu bestimmten Zeiten abzuschließen, nicht viel hält.
Die Stadt versucht allerdings auch, die Kinder auf den Plätzen nicht sich selbst zu überlassen. Ein Pilotprojekt dazu am Ölberg mit dem Verein Nordlicht sei gut angelaufen, sagt Krieg. Studenten wie Felix Kuberski betreuten die Kinder jeweils einmal in der Woche. „Die Resonanz war sehr gut“, sagt der 27-Jährige, der mit den Kleinen nicht nur kickte. „Über reines Fußballspiel bekommt man zum Beispiel die Mädchen gar nicht auf die Plätze. Deshalb haben wir zum Beispiel auch Ultimate Frisbee gespielt.“ Eine Fortsetzung nach den Sommerferien ist angedacht. Zusätzlich hat der Fachbereich Jugend & Freizeit ein Konzept für eine Bolzplatz-Liga ausgearbeitet. „In Solingen gibt es so etwas bereits“, weiß Kuberski. Dazu soll vielleicht bald schon die Werbung anlaufen. „Dafür werden wir am besten auf die einzelnen Plätze gehen“, sagt Kuberski.