Ganze 18 Jahre nach seinem letzten Album veröffentlicht der Musiker und DJ Charles Petersohn am heutigen Freitag seine neue EP „Children of Zu Zu“. Sein erster selbst produzierter Tonträger erscheint beim Münchener Label Compost Records. Petersohn hat sechs Musikstücke aufgenommen, die einen Mix aus House, Jazz sowie afrikanischen und brasilianischen Rhythmen bilden.
Der Wahl-Wuppertaler Charles Petersohn kam vor 36 Jahren von Berlin ins Tal. 2008 begann er hier auf dem vorinstallierten Musikprogramm seines ersten Laptops, mit Musik zu experimentieren. „Als ich dann die Chance hatte, nochmal eine Platte zu veröffentlichen, war ich motiviert, wieder richtig was zu machen, nicht nur zu experimentieren“, erzählt der 63-Jährige. Schon als Kind sei er durch die Musik, die er besonders in englischen Radiosendern hörte, inspiriert worden. Schnell sei ihm klar gewesen, dass er selber Musik machen wolle. Dabei hätte ihn unter anderem seine Verbundenheit mit afrikanischen Rhythmen geprägt.
„Auch die Wuppertaler House-Musik der 80er Jahre interessierte mich. Aber wenn ich meinen Musikstil beschreiben müsste, würde ich erst einmal sagen: schwierig.“ Eine bestimmte Richtung zu erreichen, sei gar nicht sein Ziel, er mache einfach Musik. Seine neueste Veröffentlichung verbinde viele Stile miteinander.
Vor allem die bunte Vielfalt ist es, die sich durch Petersohns Werke zieht. Nach Jahren des Experimentierens erweitert er mit seiner Veröffentlichung die Musikszene, indem er eine Mixtur aus „warmer Deep House Musik, spacigem Jazz, psychedelischer Funk-Poesie und afrikanischen sowie brasilianischen Rhythmen“ bietet – teilweise auch alles zusammen in einem einzigen Song. Den roten Faden dieses „Suchens und Findens“ während des Entstehungsprozesses seiner Songs bilde die Vielfalt, sagt er.
Afrikanische Rhythmen und Wuppertaler House-Musik
Für zwei Stücke arbeitete er zudem mit dem Pianisten Roberto di Gioia der Münchener Jazzband Web Web zusammen. Insgesamt entstanden sechs Lieder „voller Liebe, voller Träume und voller Space“, wie ihr Urheber sie beschreibt. Für jedermann sei seine Musik nicht – dafür sei sie auch einfach zu speziell und passe nicht in eine Schublade. „Dafür hat sie keine Grenzen, auch nicht für die Hörer. Es geht mir darum, diese Grenzen auszudehnen.“
Die Solidarität, die der Künstler für die Menschen in Afrika und Brasilien, in den Townships und Favelas empfinde, inspiriere ihn, seine Musik mit Träumen, Hoffnung und Fantasie anzureichern. „Jeder soll die Chance haben, ein gutes Leben zu führen. Ist das naiv? Ich denke nicht. Es ist höchste Zeit!“ Seine Musik solle dabei helfen.
Am 25. April wird seine EP ab 20 Uhr im Loch mit DJ-Sets und einem Live-Showcase gefeiert. Vorverkaufskarten sind für 11 Euro (ermäßigt 6 Euro), an der Abendkasse für 12 Euro (ermäßigt 7 Euro) erhältlich.