Sanierung Wuppertaler Weyerbuschturm wird teurer

Wuppertal · Außerdem verschiebt sich die Fertigstellung der Sanierung nach hinten.

Der Weyerbuschturm soll seit Jahren saniert werden. Jetzt ist es so weit, doch das Baudenkmal bietet einige Überraschungen für die Handwerker.

Foto: Stadt Wuppertal, GMW, Frank Buetz/Frank Buetz

Der Weyerbuschturm wird seit einiger Zeit aufwendig saniert; im vergangenen Jahr wurde unter anderem die Wetterspitze mit Hilfe eines Krans vom rund 32 Meter hohen Turm geholt. Insgesamt soll das historische Bauwerk „von unten bis oben saniert werden“, wie Klaus Liedtke, zuständiger Mitarbeiter des Gebäudemanagements der Stadt (GMW), in der Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld West noch einmal in Erinnerung ruft. Schon vor einigen Monaten ist dabei aufgefallen, dass zwei Stahlträger aus dem oberen Drittel des Turmes entfernt und ausgetauscht werden müssen. „Das gestaltet sich allerdings als schwieriger als gedacht“, so Liedtke. Um den Eingriff so gering wie möglich zu halten, sollte hierfür ein selbsttragendes Schwerlastgerüst aufgebaut werden, dessen Aufstellung sich immer wieder verschoben hat. „Wir brauchten dafür ein Fachbüro für die Berechnungen“, erklärt er weiter. Im Dezember wurde nun eine Kostenaufstellung für ein solches Gerüst übermittelt. „Allein das Gerüst hätte dann über eine Million Euro gekostet, weshalb wir noch einmal umgeplant haben.“

Die Kosten erhöhen sich von 760 000 Euro auf 1,5 Millionen

Die Ausschreibung für die Aufstellung des Gerüsts zur Sanierung des Weyerbuschturms läuft seit vergangener Woche. Liedtke gibt an, dass er hofft, bis April einen Anbieter zu finden. Dann wird es allerdings noch nicht direkt mit den Arbeiten losgehen. „Wir möchten Stillstandszeiten für das Gerüst vermeiden“, betont er. Da die Arbeiten am Natursandstein und am Dach erst im Herbst beginnen können, soll entsprechend das Gerüst erst gegen August aufgebaut werden, um dann die entsprechenden Arbeiten an den Stahlträgern durchzuführen. Das wird insgesamt die Sanierungsdauer verlängern. „Wir rechnen damit, dass der Turm erst im Juli 2027 wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden kann.“ Ursprünglich angepeilt war das Frühjahr 2026.

Gleichzeitig erhöhen sich die Kosten. Dies liegt einerseits an den Gerüstkosten, die aktuell wegen hoher Nachfrage im Brückenbau sehr teuer sind, aber auch daran, dass die Naturstein- und Stahlarbeiten deutlich umfangreicher sein werden als gedacht und sich auch die Honorarkosten erhöhen werden. „Wir gehen jetzt von 1,5 Millionen Euro für die Sanierung des Turms aus.“ Noch im Januar war von 760 000 Euro die Rede. Die Stadt teilt hierzu mit, dass die aktuelle Berechnung noch einige Unwägbarkeiten enthalte, „weil weitere Bauteilöffnungen und -untersuchungen erst erfolgen können, wenn der Turm vollständig eingerüstet wurde“. So beruhen die Kostenangaben für die Arbeiten an der Natursteinfassade auf einer „Hochrechnung“ der Schäden im unteren Bereich auf den gesamten Turm. Und der finanzielle Aufwand für die erforderlichen Stahlbauarbeiten kann bisher nur geschätzt werden. Die Differenz zwischen Fördermitteln und Gesamtkosten wird aus Bauunterhaltungsmitteln des GMW bestritten. Gleichzeitig laufen Bemühungen um weitere Fördermittel.

Die Bauarbeiten werden umfangreich sein, um die Stabilität zu gewährleisten. So erklärt die Stadt, dass etwa der korrodierte Stahlträger, auf dem das obere Turmdrittel ruht, entfernt werden muss; dessen Lasten müssen über einen großen Stahlrahmen abgefangen werden. Um diesen zu verankern, sind Kernbohrungen im historischen Mauerwerk erforderlich. Nach dem Abriss der Balkoneinhausungen, bei dem die Natursteinbrüstungen freigelegt werden, und weiteren Untersuchungen kann dann die eigentliche Sanierung beginnen, die den gesamten Turm umfasst – von der Sandstein-Außentreppe bis zur Turmspitze.