Bürgerforum im Bürgerhaus Bilk Wie man sich gegen falsche Polizisten und Schockanrufe wappnet

Düsseldorf · Beim Bürgerforum in Bilk drehte sich alles um das Thema Kriminalität und die Frage, wie man sich selbst schützen kann.

Jan Baumann, Leiter der Polizeidirektion Süd, beim 27. Bürgerforum im Bürgerhaus in Bilk.

Foto: Philip Zeitner

(pze) Falsche Telekommitarbeiter oder angebliche Polizisten an der Tür, sogenannte Schockanrufe weinender Kinder in Not oder der klassische Taschendiebstahl: Kriminelle sind recht einfallsreich, wenn es darum geht, Menschen um ihr Geld zu bringen. Beim 27. Bürgerforum im Bürgerhaus in Bilk konnten Interessierte sich über Betrugsmaschen informieren und über Strategien, sich bestmöglich davor zu schützen.

Die Bezirksvertretung 3 hatte dazu eingeladen und neben Vertretern der Polizei auch Feuerwehr, Ordnungsamt und einen Rettungsdienst gebeten, über ihre Arbeit zu informieren. Trotz Rheinbahn-Streik hatten sich einige Interessierte im Saal zusammengefunden. Zunächst versicherte Jan Baumann, Leiter der Polizeiinspektion Süd, den Bürgern, dass sie in einem „sicheren Land, einer sicheren Stadt und einem sicheren Bezirk“ lebten. Vertrösten musste er die Bürger allerdings bei konkreten Zahlen zum Kriminalitätsgeschehen im Stadtgebiet, da wolle er der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für die Stadt und NRW nicht vorgreifen. Für den Bezirk sollen diese in der Sitzung der Bezirksvertretung im Mai vorgestellt werden.

Obwohl die Bürger sich in der Stadt sicher fühlen können, treiben natürlich auch hier Kriminelle ihr Unwesen. Erst kürzlich, erzählt Baumann, sei ein älterer Herr in seiner Wohnung ausgeraubt worden. Die Täter hatten sich als Mitarbeiter eines Internet-Unternehmens ausgegeben, die eine angebliche Störung beheben wollten.

Welche Maschen es außerdem gibt und wie man sich vor diesen schützen kann, beschrieb dann Birgit Schwertfechter, Spezialistin für Seniorenprävention am Polizeipräsidium Düsseldorf. Beispiel Schockanruf: Dabei gibt sich ein Betrüger als Polizist oder Staatsanwalt ausgibt, im Hintergrund hört man jemanden Weinen. Es habe einen tragischen Unfall mit Toten gegeben, verursacht vom Kind der Angerufenen. Es müsse nun schnell Geld bezahlt werden. „Betroffene berichten, dass sie in eine Art Tunnel gezogen werden, durch den Tod, den Unfall und das Weinen“, sagte Schwertfechter. Die Täter seien „psychologisch und rhetorisch geschult“ und wüssten genau, was sie sagen müssen.

Bei Anrufen, sagt Schwertfechter, sei „einfach auflegen“ die beste Lösung. Weder Staatsanwaltschaft, noch Polizei oder ein seriöses Unternehmen würden am Telefon eine Geldübergabe fordern. „Echte Polizisten holen auch keine Wertsachen ab“, so Schwertfechter. Auch an der Haustür sollte man niemand Fremdes einfach in die Wohnung lassen. „Niemand hat das Recht, einfach in Ihre Wohnung zu gehen, auch die Polizei nicht.“ Sollte sich jemand an der Haustür als Polizist ausgeben, sei es ratsam, bei der Polizei anzurufen und nachzufragen. Die wisse, ob tatsächlich ein Polizist vor Ort sei.

(pze)