Corona Erzieherin sendet die WZ-Nachrichten online

Barmen. · Anke Thimm bleibt mit Kindern der Kita Tatü-Tata per Videobotschaften in Kontakt.

 Anke Thimm sendet in ihren Videobotschaften auch Nachrichten aus der WZ.

Anke Thimm sendet in ihren Videobotschaften auch Nachrichten aus der WZ.

Foto: Marein Thimm

 „Eigentlich wäre hier alles voller Kinder“, erklärt Erzieherin Anke Thimm und hält das Titelbild der WZ vom 7. April in die Kamera. Es zeigt eine leere Schule und spiegelt somit die aktuelle Situation – leere Gänge und leere Klassenzimmer. Auch in der Kindertagesstätte Tatü-Tata findet derzeit kein regulärer Betrieb statt. Auf das Vorlesen der obligatorischen WZ-Nachrichten will Thimm aber trotzdem nicht verzichten und setzt das Projekt einfach als Videobotschaft um. Anhand des Titelbildes erklärt sie den Grund für die derzeit leeren Schulen.

Seit einigen Jahren bespricht Anke Thimm mit den Kita-Kindern die neue Zeitung. „Normalerweise machen wir das dreimal die Woche im Obstkreis am Nachmittag“, erzählt die Erzieherin. Aktuell, wo der Kontakt zu den Kindern nur noch digital möglich ist, bereite sie jeden Tag ein Video vor, in dem sie die aktuelle Ausgabe der WZ vorstellt. Die gut dreiminütigen Videosequenzen werden dann per E-Mail an die Eltern der Kinder versandt.

Die gewohnten Abläufe behält Thimm bei. So nennt sie zunächst das Wetterkind samt Name, Alter und Kindertagesstätte. „Dann suche ich mir aktuelle lokale und weltweite Themen heraus und bereite diese kindgerecht auf“, erklärt Thimm. Ob Brexit, der Brand von Notre-Dame oder jetzt die Corona-Krise: Thimm versucht, den Kindern die Nachrichten spielerisch zu vermitteln, findet es wichtig, dieses Grundprinzip auch online weiterzuführen.

„Es ist gut, wenn sich die Kinder schon in frühen Jahren mit dem Medium Zeitung vertraut machen“, betont sie. In Corona-Zeiten erinnerte Thimm die Kinder in einem Video zudem an Handhygiene, als sie einen Bericht über US-Präsident Donald Trump vor sich hatte, in dem dieser die Gefahr der Krankheit herunterspielte.

Das Vorlesen der Nachrichten hat laut Anke Thimm einen weiteren positiven Aspekt: Der Kontakt zu den Kindern bleibe erhalten. Weil Ganztagsbetreuung und andere Freizeitangebote wegfallen, gibt es auch keine Möglichkeit, Freunde zu sehen. „Das fehlt ihnen natürlich“, sagt Thimm. Auch deshalb bietet die Kita Tatü-Tata weitere Online-Angebote für Kinder an, erklärt Leiterin Ulrike Flesch. So gebe es etwa Bastelanleitungen, Vorsingen von Liedern, Vorlesen und Ausmalbilder. Die Eltern zeigen sich begeistert, berichtet Flesch von positiven Resonanzen. Einmal habe Anke Thimm sogar eine Videobotschaft zurückerhalten. Darin zu sehen war ein Kind auf einem Liegestuhl, das sich für das digitale Vorlesen bedankt.