Meinung Nicht jetzt alles riskieren
Die ersten Corona-Lockerungen wurden von vielen Menschen herbeigesehnt. Endlich wieder mit einem Eis in der Hand durch den Zoo schlendern oder in der Stadthalle ein Konzert genießen. Die Stadt hält allerdings den Kurs und lässt alle Einrichtungen noch mindestens zweieinhalb Wochen geschlossen.
Und auch danach wird das Freizeitangebot in Wuppertal nur sehr vorsichtig wieder hochfahren. Klar gibt das jetzt enttäuschte Gesichter, vielleicht sogar kritische Stimmen. Schließlich geht die Stadt zunächst einmal etwas weiter als von der Bundesregierung zwingend gefordert. Theoretisch dürfen unter Auflagen beispielsweise Zoos und Bibliotheken wieder öffnen. Das Handeln der Stadt ist aber durchaus gut überlegt. Was würde es bedeuten, ohne ein Corona-Konzept eine Einrichtung wie den Zoo wieder kurzfristig zu öffnen? Schlangen an der Kasse, Ansammlungen vor dem Elefantengehege, Trubel bei der Seelöwen-Fütterung. Die Erfahrung hat zwar gezeigt, dass die meisten Menschen im Alltag die Abstandsregeln einhalten, aber genau in solchen besonderen Situationen gerät das Risiko gerne in Vergessenheit. Das sieht man heute schon manchmal dort, wo die Menschen unbeschwert in den Freizeitmodus schalten. Einige haben inzwischen sogar die Mentalität: Es muss doch jetzt mal gut sein mit Corona. Leider kann das Virus aber nicht demokratisch abgewählt werden. Die Infektionszahlen steigen täglich weiter. Wer jetzt zur Unbekümmertheit ausruft, riskiert alles bisher Erreichte.