Arbeitsmarkt Friseure helfen mit beim „Styling für den Job“
Wuppertal · Die Kampagne „fair eingestellt“ des Jobcenters soll Langzeitarbeitslosen Chancen eröffnen.
Mit der Kampagne „fair eingestellt“ hat das Jobcenter Wuppertal weit über die Stadtgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt. Mit Plakaten, Anzeigen und Spots wurde der Versuch unternommen, Vorurteile gegenüber Langzeitarbeitslosen in der Gesellschaft abzubauen und Arbeitgeber davon zu überzeugen, ihnen einen Arbeitsplatz in ihrem Unternehmen zu geben. Die Imagekampagne, in der Vorurteile gegen den Strich gebürstet werden, soll das Thema im Bewusstsein der Wuppertaler langfristig wach halten. So sind zum Beispiel Aktionen auf den Weihnachtsmärkten am Toelleturm und in der Lüntenbeck geplant.
Andreas Kletzander, Vorstand Arbeitsmarkt und Kommunikation, berichtet, dass die Kampagne im Verwaltungsrat des Jobcenters großen Anklang gefunden habe. Die Unternehmen zeigten zunehmend Interesse. Im Gegenzug habe sich das Jobcenter bei den Unternehmen, die Langzeitarbeitslose eingestellt haben, mit Blumensträußen für die gute Zusammenarbeit bedankt.
Kletzander kündigt weitere Aktionen an, um die Kampagne nachhaltig zu begleiten. So werden zum Beispiel auf den Weihnachtsmärkten am Toelleturm (21. Dezember) oder am Schloss Lüntenbeck an den kommenden beiden Wochenenden kleine Geschenke verteilt, die auf das Ziel der Kampagne hinweisen. „Wir sind überzeugt, dass wir dort auch die Menschen antreffen, die uns mit der Einstellung von Arbeitskräften in ihren Unternehmen unterstützen können“, sagt Andreas Kletzander.
Doch nicht allein mit der Kampagne „fair eingestellt“ wird das Jobcenter Wuppertal aktiv, um Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit zu bringen. Es laufen mehr als 100 Programme und Projekte. Das Teilhabechancengesetz eröffnet dabei ganz neue Fördermöglichkeiten. Für Menschen, die seit Jahren keine Arbeit haben, finanziert das Bundesarbeitsministerium über die Jobcenter bei einer Neueinstellung das Gehalt. In Wuppertal werden zum Ende des Jahres mehr als 300 auf fünf Jahre geförderte Stellen bei Unternehmen und Wohlfahrtsverbänden besetzt sein. Im kommenden Jahr soll die Zahl auf 400 erhöht werden, wobei vor allem die Zahl der Stellen in der Privatwirtschaft gesteigert werden soll.
Die Kampagne „fair eingestellt“ müsse in Zusammenhang mit einer Reihe anderer Maßnahmen gesehen werden, erklärt Sabine Thrien und verweist auf ein Angebot für Kunden des Jobcenters, das den Titel „Styling für den Job“ trägt. Mehr als 200 Frauen und Männer haben sich in den vergangenen Wochen von Profis aus der Branche einen neuen Haarschnitt und ein neues Styling verpassen lassen.
Ein neuer Haarschnitt hilft dabei, neues Selbstvertrauen zu tanken
„Der neue Haarschnitt und das professionelle Bewerbungsfoto sind wichtige Bestandteile eines überzeugenden Auftritts im Bewerbungsverfahren. Und man merkt den Menschen an, dass es sehr gut für ihr Selbstvertrauen ist“, sagt Sabine Thrien. Direkt nach dem Styling wurden die Bewerbungsfotos geschossen. „Wir wollten kurze Wege für unsere Kunden“, sagt Alexandra Hackenbroich, Fachbereichsleiterin Berufliche Integration.
Nach einem Aufruf der Kreishandwerkerschaft hatten sich Friseurmeisterinnen und Friseurmeister in der leerstehenden Übungs-Werkstatt der Friseur-Innung in einem Zeitraum von mehr als vier Monaten an die Arbeit gemacht. „Wir hatten den Eindruck, dass der neue Haarschnitt oder die neue Frisur nicht nur für das Bewerbungsfoto ideale Voraussetzungen geschaffen haben. Viele gingen aufrechter heraus, als sie hereingekommen sind“, berichtet die Fotografin Silke Kammann. Diese Aktion wurde von der Kreishandwerkerschaft Wuppertal-Solingen, dem Alpa e.V., der Gesa und der Wuppertaler Tafel unterstützt.
Weitere Informationen zur Kampagne gibt es im Internet unter