Wirtschaft Gesco AG spürt Abschwung der Konjunktur
Wuppertal · Ergebnis im neunmonatigen Rumpfgeschäftsjahr ist deutlich rückläufig.
Die Geschäftsberichte über das Geschäftsjahr 2019 dürften aller Voraussicht nach in vielen deutschen Unternehmen durchwachsen ausfallen. Einen Vorgeschmack liefert der Bericht der Gesco AG mit Sitz in Wuppertal über das Halbjahr eines neunmonatigen Rumpfgeschäftsjahres 2019. Die Gesco AG ist eine Industriegruppe mit markt- und technologieführenden Unternehmen der Investitionsgüterindustrie mit Schwerpunkten in der ProduktionsprozessTechnologie, Ressourcen-Technologie, Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie sowie der Mobilitäts-Technologie.
Die Hauptversammlung der im Prime Standard notierten Gesco AG hatte beschlossen, das Geschäftsjahr der Gesellschaft, das bislang vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres verlief, dem Kalenderjahr anzugleichen. Somit bildet das laufende Geschäftsjahr 2019 ein neunmonatiges Rumpfgeschäftsjahr, das am 31. Dezember 2019 endet.
Der Halbjahresfinanzbericht umfasst die Monate April bis September 2019. In diesem Zeitraum hat sich das Umfeld in der Investitionsgüterindustrie zunehmend eingetrübt, zudem ist das Automotive-Umfeld weiterhin durch hohe Unsicherheit und massive Investitionszurückhaltung geprägt. Diesen Rahmenbedingungen könne sich auch die Gesco-Gruppe nicht entziehen. Das ausgesprochen schwierige Automotive-Umfeld belaste insbesondere das Segment Mobilitäts-Technologie, aber auch diejenigen Unternehmen des Segments Produktionsprozess-Technologie, die Investitionsgüter für die Automobil- und Zulieferindustrie anbieten. Im Segment Ressourcen-Technologie mache sich der Rückgang der Investitionsgüterindustrie bemerkbar, was auf der Ergebnisseite umso stärker ausfällt, als das Vorjahr noch von einer Sonderkonjunktur mit überdurchschnittlich hohen Margen geprägt war. Das Segment Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie hingegen erweise sich in der Breite als vergleichsweise robust.
Die Firma agiert in einem „herausforderndem Umfeld“
Insgesamt lag der Auftragseingang im Halbjahreszeitraum mit 280,2 Millionen Euro um 8,5 Prozent unter dem angepassten Vorjahreswert von 306,2 Millionen Euro. Besonders ausgeprägt war der Rückgang in Bereichen, die von der Automobil- und Zulieferindustrie geprägt sind, insbesondere im Segment Mobilitäts-Technologie und in der Produktionsprozess-Technologie.
Demgegenüber lag der Umsatz mit 290,8 Millionen Euro um 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert von 283,8 Millionen Euro. Er legte im Segment Produktionsprozess-Technologie deutlich zu, aber auch das Segment Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie konnte Zuwächse verzeichnen. Insgesamt erreichte das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) 15,4 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 22,3 Millionen Euro). Der Konzernüberschuss nach Anteilen Dritter lag bei 8,2 Millionen Euro (12,1 Millionen Euro), was einem Ergebnis je Aktie nach IFRS von 0,75 Euro (1,12 Euro) entspricht.
„Wir agieren derzeit in einem herausfordernden Umfeld. Angesichts der eingetrübten Konjunktur im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Automobilindustrie haben wir bei den betroffenen Tochtergesellschaften die geplanten Investitionen auf den Prüfstand gestellt, einige Maßnahmen ausgesetzt oder ganz gestrichen“, sagt CFO Kerstin Müller-Kirchhofs. Andererseits investiere die Gesco AG antizyklisch weiterhin in Wachstum. „Wir haben Leiharbeitsverhältnisse angepasst und in einigen Tochtergesellschaften temporär Kurzarbeit eingeführt. Bei denjenigen Unternehmen, die von einer erkennbar länger anhaltenden Nachfrageschwäche betroffen sind, reduzieren wir Personal, ohne dabei die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden“, so Müller Kirchhofs. Sofern möglich, unterstützen Unternehmen mit Unterauslastung diejenigen Schwestergesellschaften mit vollen Auftragsbüchern, beispielsweise in der Konstruktion oder der Montage. „Darin sehen wir eine gute Möglichkeit, Know-how in der Gruppe zu bewahren.“ Red