Besuch von SPD-Fraktion Wuppertaler Haus der Jugend braucht mehr Mitarbeiter und Fördermittel

Wuppertal · Das Team „Chancengleichheit“ der SPD-Landtagsfraktion ist im Haus in Elberfeld zu Gast.

  Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion besuchten im Rahmen seiner landesweiten Aktionswochen das Haus der Jugend in Elberfeld.  V.l: Andrea Busche, Dilek Engin, Silvia Gosewinkel, Leman Altay, Ela Bodenstab, Sibel Salviz, Hanna Schenck

Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion besuchten im Rahmen seiner landesweiten Aktionswochen das Haus der Jugend in Elberfeld. V.l: Andrea Busche, Dilek Engin, Silvia Gosewinkel, Leman Altay, Ela Bodenstab, Sibel Salviz, Hanna Schenck

Foto: Kevin Bertelt

„Wir sind als das Team Chancengleichheit unterwegs“, begrüßte Dilek Engin, Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Wuppertal, das Haus der Jugend in Elberfeld. Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion besuchten im Rahmen seiner landesweiten Aktionswochen drei Einrichtungen in Wuppertal: Die Jugend-JVA, die Grundschule Germanenstraße sowie das Haus der Jugend in Elberfeld. „Wir schauen uns an, was funktioniert oder eben nicht funktioniert“, betonte Dilek Engin.

Das Haus der Jugend war die letzte Station der SPD-Landtagsabgeordneten. In Gesprächen mit der Hausleitung, den Mitarbeitern und Jugendlichen erlebten sie praxisnah die Angebotspalette offener Jugendarbeit am Beispiel der Wuppertaler Einrichtung. Die Abgeordneten konnten sich einen Eindruck davon verschaffen, wie wichtig konstante Anlaufpunkte sowie bei Problemen fachlich qualifizierte Ansprechpartner sind, um den Kindern und Jugendlichen unterstützend zur Seite zu stehen.

Die zentrale Jugendeinrichtung bietet ein niederschwelliges Angebot für Jugendliche an. 30 bis 100 Besucher sind jeden Tag im Haus der Jugend. „Im Winter sind es sogar bis zu 150. Das Haus ist stets belebt, denn die Jugendlichen kommen nicht nur aus diesem Quartier, sondern aus ganz Wuppertal und darüber hinaus“, weiß die Einrichtungsleiterin Leman Altay. Das Haus der Jugend sei früher die größte Jugendeinrichtung in Deutschland gewesen. „Städte wie Berlin haben uns überholt, daher sind wir mittlerweile immerhin noch die Drittgrößte“, merkte Altay an.

Eine Vielzahl an Jugendlichen erhält in Einrichtungen wie diesen Bildungs-, Sport- und Kulturangebote, zu denen sie sonst keinen Zugang hätten, weil sie sich einen Verein nicht leisten können. „Wir haben hier eine bunte Mischung, denn es kommen Menschen aus allen Nationen und aus allen Ecken der Stadt“, so Altay. Darüber hinaus müssen die Mitarbeiter Aufarbeitungsarbeit leisten, denn Themen wie „Corona und Krieg beschäftigen die Jugendlichen.“ Auch Einsamkeit sei ein Stichwort, das den Mitarbeitern im Haus der Jugend nicht fremd ist. „Wir tun unser Bestes, um den jungen Menschen das Gefühl von Einsamkeit zu nehmen“, versprach Altay.

Haus der Jugend benötigt mehr Mitarbeiter und Förderungen

Landtagsabgeordnete Andrea Busche zeigte sich beeindruckt von der Größe und Vielfalt des Hauses. Mit all seinen Facetten habe das Haus der Jugend ein „Alleinstellungsmerkmal.“ „Ja, unser Haus ist groß und wird mit nur vier hauptamtlichen Mitarbeitern geführt“, bedauert Altay. 2003 habe man die Hälfte der Mitarbeiter gestrichen. „Wir würden gerne alle Flächen auf allen fünf Etagen gleichzeitig bespielen, denn der Bedarf ist da. Jugendliche kommen, aber Mitarbeiter und Fachkräfte fehlen“, ist sich die Leiterin sicher. Insgesamt bräuchte das Haus der Jugend drei weitere Vollzeitkräfte, die sich an dem Programm und der Betreuung beteiligen.

Den Abgeordneten sei ebenso deutlich geworden, dass auch die offene Kinder- und Jugendarbeit eine verlässliche Finanzierung und solide Rahmenbedingungen braucht, um ihr Angebot zu sichern und qualitätsvoll ausbauen zu können. Dilek Engin: „Dies kann nicht alles in kommunaler Verantwortung erfolgen, auch da steht das Land in der Pflicht, die Kommunen mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, um Einrichtungen wie diese weiter anbieten zu können. Dafür werden wir uns einsetzen.“ Der Besuch habe ihnen vor Augen geführt, wie wichtig solche Angebote für junge Menschen sind.

Die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen stehen ganz oben auf der Prioritätenliste der Politik. „Dazu gehören vor allem bestmögliche Schulen und darüberhinausgehende Unterstützungsangebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie bei Bedarf ebenso Maßnahmen der Resozialisierung“, unterstrich Dilek Engin.