Corona Wuppertaler Impfzentrum fährt herunter, ein mobiler Impfbus kommt
Wuppertal · Die Öffnungszeiten des Impfzentrums werden reduziert. Bald soll es ganz schließen. In den CityArkaden gibt es einen Termin für eine Impfaktion.
Der Inzidenzwert steigt, liegt einige Tage in Folge über 10. „Das würde bedeuten, dass wir ab kommendem Montag wieder in die Stufe 1 rutschen“ sagt Thomas Eiting, Sprecher der Stadt. Das hieße unter anderem, das es wieder Kontaktbeschränkungen gibt, nur eine bestimmte Anzahl von Kunden in Geschäfte darf, und dass für mehr Aktivitäten negative Tests oder Impfnachweise benötigt werden.
Impfen sei „im Wettrennen mit der Delta-Variante“ ohnehin ein wichtiges Thema, betont Krisenstabsleiter Johannes Slawig. Möglichst schnell sollen möglichst viele Menschen erreicht werden. Dabei setzt die Stadt nun vermehrt auf mobile, dezentrale Impfangebote.
Impfzentrum soll Ende September komplett schließen
Weil das Impfzentrum nicht mehr voll ausgelastet ist, werden die Öffnungszeiten reduziert. Am Montag, 26. Juni, bleibt es geschlossen – und an den Montagen danach. Dienstags bis Sonntags wird von 14 bis 20 Uhr geimpft. Das soll Ärzte entlasten, die wieder mehr Zeit an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz verbringen können. Weil in den Wochen vom 5. bis 22. August viele Zweitimpfungen geplant sind, wird das Impfzentrum dann noch einmal von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Ab Mitte September soll der Rückbau beginnen, Ende September soll es komplett schließen, das ist eine Vorgabe des Landes.
Umso wichtiger werden Arztpraxen und dezentrale Angebote. In dieser Woche gab es einen Termin in Langerfeld, 88 Menschen wurden dort geimpft, und einen Termin am Haspel, dort wurden 92 Menschen geimpft. „Das ist weniger als in einer Stunde im Impfzenrum, aber da sind manche bei, die aus welchen Gründen auch immer nie im Impfzentrum oder der Arztpraxis angekommen wären“, sagt Slawig.
Am Samstag, 31. Juli, können sich Impfwillige von 11 bis 17 Uhr in den CityArkaden impfen lassen, kurzentschlossen beim Shoppen. Johannes Slawig bittet außerdem darum, gute Ideen für weitere Standorte einzureichen.
Auch einen Impfbus wird es geben, der vor großen Supermärkten Halt macht. „Niederschwelliger geht es gar nicht mehr“, sagt Slawig. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Auch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind appelliert an alle Wuppertaler, sich impfen zu lassen. „Jeder schützt sich selbst, wenn die nächste Welle auf uns zukommen, und auch andere, besonders die jungen Menschen.“
Vorsitzende des Schulausschusses kritisiert Wartezeit für Luftfilter
Schüler können darauf hoffen, dass sie in Klassenzimmern bald Luftfilter haben. Für die mobilen Geräte, so groß wie ein Kühlschrank und rund 200 Kilogramm schwer, gibt es mittlerweile Förderprogramme von Land und Bund. Bisher hatte die Stadt 24 Luftfilter beschafft, für Räume, die nicht oder nur schlecht gelüftet werden können.
Nun werden alle Räume in Schulen und Kindergärten in Zusammenarbeit von Hausmeistern und dem Gebäudemanagement der Stadt noch einmal überprüft, ob sie die Kriterien für eine Förderung erfüllen; zum Beispiel, wenn Fenster nur gekippt werden können oder keine Querlüftung möglich ist. „Die Geräte werden wegen großer Lieferprobleme der Hersteller nicht ganz so schnell zur Verfügung stehen“, sagt Slawig.
Karin van der Most (FDP), Vorsitzende des Schulausschusses, kritisiert, dass die Stadt sich erst jetzt um Luftfilter kümmert. Ihre Fraktion hatte im Juni einen Antrag zur Beschaffung in den Rat der Stadt eingebracht, vor allem in Bezug auf Grund- und Förderschulen. Das Thema wurde aber auf nach der Sommerpause verschoben. Van der Most fürchtet, dass dann alle Kommunen gleichzeitig versuchen werden, die Geräte zu bestellen. „Die Zeit hätten wir vielleicht gut nutzen können.“
Für die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie liege ein großes Risiko im Wiederbeginn des Unterrichts, sagt Slawig. Kinder unter 12 Jahren können sich nicht impfen lassen, und für Jugendliche ab 12 Jahren liegt dies im Ermessen der Eltern und Ärzte. Es bestehe die Gefahr, dass in den Schulen eine große Anzahl nicht geimpfter Menschen und Reiserückkehrer zusammenkommen, und Infektionen in ihre Haushalte weitertragen.
Stadt lehnt zusätzlichen Impfstoff ab – es fehlen eher Impflinge
Zusätzlichen Impfstoff hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann Gebieten angeboten, die vom Hochwasser betroffen sind. So sollen Betroffene und Helfer geschützt werden, die nun teilweise enger zusammenrücken und den Mindestabstand bei den Aufräumarbeiten nicht immer einhalten können.
Die Stadt wurde von der Bezirksregierung über dieses Angebot informiert, sagt Krisenstabsleiter Johannes Slawig. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir keinen Bedarf, wir müssen vermutlich nicht darauf zurückgreifen“, sagt er. Es sei genug Impfstoff in Wuppertal verfügbar, von allen Herstellern. Es gebe eher einen Mangel an Menschen, die sich impfen lassen möchten.