Wuppertaler Initiative organisiert Geschenke für Kinder
Gesunde Selbsteinschätzung hat noch keinem geschadet. Insofern bewegte sich El Jayar Khaoula auf dem allerbesten Kurs, als er notierte: „Mein Wunsch, ein bisschen teurer“. Um sich leisten zu können, was auf seiner Liste steht, wünschte sich der Kleine zu Weihnachten einen Gutschein für die City-Arkaden.
Das soll gestattet sein, doch das Geschenkpaket, das gestern im Riegelbau der Stadtsparkasse am Johannisberg lag, deutete von den Dimensionen her gewiss nicht auf einen Gutschein. Was der Inhalt des Paketes sein mag, wird sich zu Weihnachten offenbaren.
Kindern, die am Rande des Existenzminimums und zum Teil in großer seelischer Not leben, will das Projekt „Zeit der Sternschnuppen“ einen Herzenswunsch erfüllen. Das System klingt ein wenig kompliziert, verwandelt aber das Schenken in einen echten Zauber.
Zwölf karitative Kindereinrichtungen leiten die Kleinen dazu an, Sternschnuppen zu basteln und darauf ihren Wunsch zu vermerken. Die Sterne treten dann eine Reise zu Schulen, Kindergärten, Firmen und anderen Institutionen an und werden dort in Wunsch-Tannenbäume gehängt. Sternpaten sorgen hernach dafür, dass das Wunschgeschenk gekauft wird.
In weihnachtlicher Verpackung werden die Geschenke sodann zur Stadtsparkasse befördert. Dort wurden sie gestern von den Vertretern der zwölf Kindereinrichtungen abgeholt, um zu Weihnachten endlich auf den Gabentisch gelegt zu werden.
Trotz Verpackung war unschwer zu erraten, dass sich auffallend viele Fußbälle in den Geschenkbergen verbargen, die sich gestern in der Sparkasse türmten. Immerhin 2800 Kinderwünsche können 2011 erfüllt werden. Der Dank gilt einer Privatinitiative, deren vierköpfige Koordinationsgruppe seit Jahren die „Zeit der Sternschnuppen“ organisiert.
Weil das Glänzen in den Kinderaugen umgekehrt eine Erfüllung für die Erwachsenen bedeutet, hatte die Sparkasse an den Wänden exemplarische Dankesbriefe geheftet, die Kinder im vergangenen Jahr geschrieben haben. „Ihr seid nette Menschen“, notiert darauf die kleine Erika.