Das Leben in Wuppertal 2045? Wuppertaler Jugendliche entwickeln Ideen für eine nachhaltige Stadt: Projekt „Zukunftsdesign“
Wuppertal · Ein junger Blick auf das Morgen.
Wie kann ich in Wuppertal etwas positiv verändern? Diese Frage stand im Vordergrund einer Veranstaltung mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Sedanstraße, der Max-Planck-Realschule und des Berufskollegs Oberbarmen gestern in der Immanuelskirche in Oberbarmen. Die Teenager im Alter von 15 bis 19 Jahren arbeiten mit an dem Schulprojekt „Zukunftsdesign“ der Ideaalwerk gGmbH und sollen eigene Ideen einbringen. In der Immanuelskirche fand dafür die Kick-Off-Veranstaltung statt. In einem moderierten Vortrag wurde den Jugendlichen zunächst vermittelt, wie sie sich für eine bessere Zukunft einsetzen können.
Was der Jugend
Sorgen bereitet
Das Schulprojekt „Zukunftsdesign“ ist Teil des Projekts „Transformation Wuppertal“ der Ideaalwerk gGmbH, die sich für eine nachhaltige und ökologisch wertvolle Zukunft in Wuppertal einsetzt (die WZ berichtete). „Tansformation Wuppertal“ unterstützt und fördert bürgerschaftliche Initiativen für eine zukunftsfähige Gestaltung von Oberbarmen und Wuppertal.
Im Vorfeld der Veranstaltung in der Immanuelskirche konnten die Schülerinnen und Schüler anonym an einer Umfrage teilnehmen, welche Sorgen und Ängste ihnen die Zukunft besonders bereitet. Zu den meistgenannten Antworten gehörten beruflicher Misserfolg, Klimawandel sowie Kriege und globale Konflikte. Diese Sorgen werden beim Treffen in der Immanuelskirche ernstgenommen. Moderator Frank Liffers macht den Jugendlichen Mut: „Da fängt Zukunftsarbeit an, dass man versucht, nicht das Scheitern als großes Bild zu machen, sondern positive Hoffnung daneben zu stellen. Es gibt immer Chancen und es gibt immer Möglichkeiten im Leben. Man hat ganz viel eigenen Einfluss darauf.“ Die jungen Leute überlegen darauf eifrig gemeinsam, wie man Eigeninitiative zeigen kann: Etwa, indem man Social Media nutzt und Kampagnen gestaltet. Liesbeth Bakker, in Holland geborene Umweltökonomin und Geschäftsführerin der Ideaalwerk gGmbH, erklärt der WZ, dass es darum gehe, positive Zukunftsbilder zu gestalten. Jeder der Jugendlichen könne seinen Teil dazu beitragen. Sie hat für dieses und nächstes Jahr große Pläne für das Projekt: Zunächst werde es Bildungsreihen in den Teilbereichen Energie, Mobilität, Grüne Stadt und Ernährung geben. Im November werde noch der Bereich Neue Ökologie dazukommen. Dazu sollen verschiedene Mitarbeiter von Ideaalwerk einmal die Woche für eine Doppelstunde in die Schulen kommen. Auf Basis ihres Wissens entwickeln die Teilnehmenden dann eigene Projekte, um ihre Schule, ihr Quartier oder die ganze Stadt nachhaltig zu gestalten und fit für die Zukunft zu machen.
Auch die Buga 2031
ist ein Thema
Diese Zukunftsbilder der Jugendlichen werden auf einer Veranstaltung im Juni 2025 gezeigt, an der auch Bürgerinnen und Bürger, die ebenfalls an Initiativen für die Stadt arbeiten, teilnehmen. Zusammen soll man dann in den Dialog mit der Politik kommen. Das Projekt ist auch relevant für die 2031 in Wuppertal stattfindende Bundesgartenschau. In der Immanuelskirche wird nach einer Pause weiter in Gruppen gearbeitet. Die Schüler und Schülerinnen stellen gemeinsam Vermutungen darüber auf, wie das Leben im Jahr 2045 in Wuppertal aussehen könnte. Für den Bereich Ernährung setzen sie zum Beispiel auf pflanzliche und Bio-Lebensmittel, für den Bereich Mobilität auf das Fahrrad.
Auch Hildegard Harwix, Rektorin des Gymnasiums Sedanstraße, schaut an diesem Vormittag kurz vorbei und lobt die Veranstaltung: „Man merkt, wie sich die Schülerinnen und Schüler wirksam und wertgeschätzt fühlen. Das ist ganz große Klasse.“