Start-up Jungunternehmer beziehen eigene Räume in Barmen

Wuppertal · Noch als Abiturienten gründeten Niklas Klein und Jeffrey Sikora eine Firma für Online-Marketing. Mittlerweile haben sie gut 40 Kunden.

Jeffrey Sikora und Niklas Klein (r.) freuen sich über den Erfolg im ersten Jahr.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Vom Kinderzimmer über den Co-Working-Space in die eigenen Büroräume – diesen unternehmerischen Dreisprung hat das junge Unternehmen Social Mate Marketing geschafft. Seit dem 1. Juni hat die von den beiden Abiturienten Niklas Klein und Jeffrey Sikora gegründete Firma eine dritte Etage in einem Geschäftshaus am Werth bezogen. Auf knapp 90 Quadratmetern können die beiden 19 und 20 Jahre alten Jungunternehmer ihre Dienstleistungen rund um Webdesign, Social Media-Betreuung, Online-Werbung sowie Foto- und Videoproduktion anbieten. Neben einem Arbeitsraum mit einer ganzen Menge Computertechnik und einem Besprechungsraum, in dem die Projekte auf einem großen Bildschirm dargestellt werden können, gibt es auch ein Fotostudio, wo Aufnahmen gemacht werden.

2018 hatten die beiden am Carl-Duisberg-Gymnasium ihr Abitur gemacht. Schon vor ihrem Abschluss wussten sie, dass sie eine eigene Agentur im Bereich Online-Marketing auf die Beine stellen wollen. Deshalb hatten sie schon im November 2017 das Unternehmen Social Mate Marketing gegründet – zunächst auf den Namen von Sikora, da der zu diesem Zeitpunkt schon volljährig war. Mittlerweile ist das Unternehmen auf beide eingetragen und hat die Rechtsform einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts).

Die Gründung war
ein Sprung ins kalte Wasser

Klein und Sikora hatten dabei den Sprung ins kalte Wasser gewagt. Zwar kannten sich beide als „digital natives“ mit dem Themen Soziale Medien sowie Internet aus – Klein betreute zum Beispiel den Internetauftritt der FDP-Nachwuchsorganisation „Junge Liberale“, Sikora hat unter anderem ein Praktikum im IT-Bereich der Barmenia-Versicherungen absolviert. Dass die kleine Firma am Markt erfolgreich sein wird, konnten sie vielleicht hoffen, aber eben nicht wissen. Zumal die Unterstützung durch Lehrer und Mitschüler – vorsichtig gesagt – eher zurückhaltend war. „Von den Lehrern hat uns keiner ernst genommen“, erinnert sich Klein. Zwei Lehrer hätten sie sogar ausgelacht, und auch die Eltern waren nicht unbedingt hellauf begeistert von der Idee. Informationen und Hilfe erhielten sie dagegen von Freunden und Bekannten – und auch ein Internetportal wie YouTube wurde als Ratgeber genutzt.

Gut eineinhalb Jahre nach Start ihrer Geschäftstätigkeit können die beiden Autodidakten allen Bedenkenträgern zum Trotz eine positive Bilanz ziehen. „Ich bin stolz auf uns“, sagt Sikora. Mittlerweile hat das kleine Unternehmen „40 bis 45 Kunden“, die man betreue oder betreut habe, ergänzt Klein. Zwar sei die Arbeit manchmal recht stressig, aber sie mache eben auch Spaß, weil man sein eigener Herr sei. Bei der Unternehmensgründung habe man sich bewusst entschieden, keine Schulden zu machen, sondern die Anschaffungen aus den Einnahmen zu finanzieren.

Die Kunden gewinne man dabei vor allem über Mundpropaganda und Flyer – Akquise per Telefon oder Online-Aktionen seien dagegen wenig sinnvoll, sagt Sikora. Um potenzielle Kunden im Gesundheitsbereich noch gezielter anzusprechen, hat das Unternehmen jetzt zudem das Portal www.medizineronline.de freigeschaltet. Damit sollen Arztpraxen über die Vorteile einer professionell gestalteten Internetseite informiert werden.