Angebote in den Osterferien „Wenn mehr als fünf da sind, wird gelost“
Angebote finden überwiegend digital oder draußen statt.
Der Lockdown ist auch an den Kinder- und Jugendzentren in Wuppertal nicht spurlos vorübergegangen. Bis vor drei Wochen durften sie nicht öffnen und konnten ihr Programm nur digital anbieten. „Das lief über Instagram, Zoom oder Facebook“, sagt Irmgard Stinzendörfer vom Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Wuppertal. Seit drei Wochen dürfen Kinder und Jugendliche wieder die Einrichtungen besuchen. „Drinnen dürfen sich höchstens fünf Kinder und zwei Betreuer aufhalten“, sagt Stinzendörfer. Draußen können 20 Kinder an einem Angebot teilnehmen – immer unter den bestehenden Hygieneregeln Abstand halten, Maske tragen und Hände waschen.
„In den Ferien ist gerade vieles nicht möglich, was wir sonst gemacht haben“, sagt Stinzendörfer. Ausflüge oder die Stadtranderholung sind aufgrund der Corona-Schutzverordnung verboten. In den Osterferien setzen die städtischen Jugendzentren weiterhin auf ein hybrides Programm. „Die Präsenzangebote können aufgrund höherer Inzidenzwerte sofort wieder verboten werden“, sagt Stinzendörfer. Deshalb findet nur ein Teil der Veranstaltungen in den Einrichtungen statt, wie das Ostereierfärben. Für das gemeinsame Kochen und Backen via Zoom können Tüten mit Zutaten in den Jugendzentren abgeholt werden, oder werden per Bollerwagen verteilt.
„Wir schauen, wie wir in Kontakt bleiben“, sagt Stinzendörfer. Das sei einfacher bei Kindern als bei Jugendlichen. Letztere hätten es gerade nicht so leicht. „Jugendliche werden häufig reglementiert und von Spielplätzen vertrieben“, sagt sie. Das liege daran, dass sie häufig in Gruppen unterwegs seien. „Jugendliche kommen in der gesamtpolitischen Diskussion zu kurz“, sagt auch Hilde Marke-Rieth, stellvertretende Leiterin des DRK-Jugendzentrums Mastweg. Nähe und Kontakt seien ein natürliches Bedürfnis von Jugendlichen. Alles, was sie sonst gemacht haben, dürften sie jetzt nicht machen. „Wir sind froh, dass wir etwas anbieten können“, sagt Marke-Rieth über den neu eröffneten Kiosk auf dem Gelände. Auch die Diakonie kümmert sich um jugendliche Besucher. Da sie weniger in die Jugendtreffs kommen, werden sie von der mobilen Jugendarbeit aufgesucht und unter anderem mit Masken versorgt.
Viel Bewegung
draußen
In den Osterferien bietet das DRK-Jugendzentrum Mastweg Aktionen an wie Ostereier färben, aber auch viel Bewegung draußen. „Wir fangen erst gegen Mittag an, weil sich viele Kinder gewünscht haben, in den Osterferien auszuschlafen“, sagt Marke-Rieth. Auch hier gilt: pro Angebot können fünf Kinder bzw. Jugendliche teilnehmen. „Wenn mehr als fünf da sind, wird gelost“, sagt sie. Damit wolle man verhindern, dass die Kinder ewig vor der Tür stehen.
Die beiden Jugendtreffs der Diakonie in Wuppertal, die Oase in Katernberg und das Jub’s in Vohwinkel, haben auch wieder geöffnet. „Draußen finden viele Tanz- und Bewegungsangebote statt – mit Abstand“, sagt Bärbel Hoffmann, Geschäftsführerin Kinder, Jugend, Familie bei der Diakonie Wuppertal. Das Wetter spiele ja mit. „In der ganzen Stadt werden Angebote im Rahmen der sehr begrenzten Möglichkeiten gemacht“, sagt sie. Das sei wichtig und gut, dass Familien nicht alleine gelassen würden. Dabei setzt die Diakonie auch auf Online-Angebote. „Man denkt, es muss alles perfekt sein, aber die Kinder wissen das Handgemachte zu schätzen“, sagt Hoffmann. Vor allem wenn sie die Menschen aus den Jugendzentren kennen. Gut sei zum Beispiel die vorgelesene Geschichte von Michel aus Lönneberga angekommen.
„Wir machen viel draußen“, sagt Anke Wecker vom evangelischen Jugendzentrum „Cevi“ in Langerfeld. Unter anderem Ostereier suchen, eine kontaktarme Rallye, die man zu zweit machen kann oder Spiele wie „Feuer, Wasser, Sturm“. Kinder können aber auch Materialtüten abholen, um zuhause zu basteln. „Wir versuchen, weiter Kontakt zu halten“, sagt Wecker. „Damit wir nach der Krise noch Kinder haben.“
In Wuppertal gibt es 46 Kinder- und Jugendeinrichtungen, die sich in städtischer und freier Trägerschaft befinden.