Drei Fragen an . . . Buddie, Lesehund in der Stadtteilbibliothek Cronenberg Wuppertaler Lesehund Buddie hört Kindern beim Lesen zu
Wuppertal · Hier stellt sich Vorlesehund Buddie vor.
Wer bin ich?
Ich bin Buddie, drei Jahre alt und ein Aussiedor, das ist die Bezeichnung meiner Rasse. Ich bin Teammitglied der Wuppertaler Stadtbibliothek und arbeite als Lesehund in der Stadtteilbibliothek Cronenberg. Mein Frauchen Birte Weinig ist die Leiterin der Stadtteilbibliothek, wir arbeiten dort also zusammen. Geboren wurde ich im schönen Papenburg und so bin ich ein echter norddeutscher Jung. Ich mag es, mir den Wind um die Ohren wehen zu lassen, weshalb mir das Wetter hier in einer der regenreichsten Städte Deutschlands nichts ausmacht.
Was mache ich als Lesehund in der Stadtbibliothek?
Ende 2021 habe ich eine Ausbildung zum therapeutisch-pädagogischen Begleithund abgeschlossen und deshalb darf ich mit in die Bibliothek. In meiner Ausbildung zum Begleithund habe ich gelernt, mich zurückzuziehen oder mir bei meinem Frauchen Hilfe zu suchen, wenn ich Angst habe oder mir eine Situation zu viel ist. Außerdem wurde geprüft, ob ich stressresistent, freundlich und entspannt bin – aber das hätte ich allen auch ohne die Prüfung sagen können. Ich darf mich in der Bibliothek frei bewegen. Wenn Besucherinnen oder Besucher Angst vor mir haben oder allergisch reagieren, können sie jederzeit Bescheid geben. Dann verschwinde ich in meine Box. Und wenn ich dann gemütlich darin liege, möchte ich nicht gestört werden. Auch ein Hund braucht seinen Schönheitsschlaf.
Während mein Frauchen arbeitet, bin ich entweder im aktiven oder passiven Einsatz. Das ist von den jeweiligen Projekten abhängig. Eingesetzt werde ich unter anderem als Lesehund oder als pädagogischer Begleithund. Wenn uns Kindergärten oder Schulklassen besuchen, bin ich da, lasse mich streicheln, zeige den Kindern die Bibliothek oder helfe ihnen beim Programmieren von kleinen Robotern. Ich kann würfeln und so den Kindern die Anweisungen für die Roboter vorgeben.
Als Lesehund zu arbeiten, bereitet mir am meisten Freude. Unter dem Angebotsnamen „Lesebuddies“ haben Kinder der dritten und vierten Klasse die Möglichkeit, zu bestimmten Terminen eine halbe Stunde mit mir zu lesen, kleine Sprachspiele zu machen oder zu kuscheln. Während mir die Kinder etwas vorlesen, liege ich ruhig neben ihnen und höre zu. Das wirkt beruhigend und nimmt die Angst vor dem lauten Vorlesen. Und so kann ich Kindern dabei helfen, Blockaden beim Vorlesen zu lösen.
Welche Medien mag ich besonders?
Printmedien gefallen mir am besten. Schon als Welpe hatte ich sie zum Fressen gern. Ich habe mir immer die Tageszeitung geklaut und sie kaputtgerissen. Daher habe ich mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass ich mit meinem Frauchen in einer Bibliothek arbeiten darf. Nur verbietet sie mir, die Bücher und Zeitungen der Bibliothek kaputtzumachen. Manchmal klaue ich mir aber einen leeren Pappkarton, den ich zerfetzen darf.