Wuppertal Wuppertaler Polizei ist schneller als der Schnitt in NRW

Wuppertal. Etwas schneller als im Landesschnitt erreicht die Wuppertaler Polizei den Einsatzort. Das geht aus einer Statistik des NRW-Innenministeriums mit Daten von 47 Kreisbehörden hervor.

Die durchschnittliche Fahrt zum Einsatzort dauerte im vergangenen Jahr innerhalb des Wirkungskreises der Polizeibehörde knapp 15 Minuten.

Foto: Stefan Fries

Demnach dauert es im Landesschnitt 14 Minuten und 55 Sekunden von der Erfassung einer Einsatzmeldung bis zum Eintreffen der Polizeibeamten am Einsatzort. In Wuppertal, Solingen und Remscheid benötigten die Polizisten 14:38 Minuten 2015, im vergangenen Jahr dauerte es im Schnitt 14:51 Minuten. Auf die einfache Formel — schnelle Polizisten, langsame Polizisten — lassen sich die Ergebnisse aber nicht reduzieren. So schnitt der Rheinisch-Bergische Kreis (17:16) am schlechtesten ab, weil dort die längsten Wege zurückgelegt werden. Im Bereich der Polizeibehörde Wuppertal spielen nicht zuletzt die Baustellen auf der A 46 eine bedeutende Rolle. Sie könnten eine Erklärung dafür sein, warum es 2016 zu einer leichten Verschlechterung kam.

Da Sekunden über den Erfolg oder Misserfolg eines Einsatzes entscheiden, hat die Polizei-Leitstelle eine große Verantwortung. Sie koordiniert die Kräfte, entscheidet darüber, ob eine Streife losgeschickt wird. „Gerade an den Wochenenden gehen bei uns zahlreiche Meldungen insbesondere wegen Ruhestörung ein. Wenn es keine Verletzten und keinen Sachschaden gibt, liegt es im Ermessen der diensthabenden Beamten, auf einen Einsatz zu verzichten“, sagt Polizeihauptkommissar Stefan Weiand.

Ein Beispiel: In eine Gaststätte in der Südstadt wurde an einem Samstagabend kurz nach Silvester ein großer Böller geworfen. Die Polizei wurde — vermutlich von einem der Gäste oder einem Nachbarn — kurz vor Mitternacht alarmiert. „Der Böller hat viel Rauch und großen Dreck verursacht, aber zum Glück wurde niemand verletzt und es ist nichts kaputt gegangen“, berichtete die Wirtin. Die Polizei rückte nicht aus. „Das wird jeweils nach Einsatzlage entschieden“, sagt Stefan Weiand. Über den speziellen Fall könne er nichts sagen, aber offenbar sei es zudem auch aussichtslos gewesen, den Täter dingfest zu machen. Da müsse die Leitstelle andere Prioritäten setzen.