Auszeichnung Päpstliche Ehrung für Reinhard Jansen
Barmen. · Bei der Gemeindeversammlung von St. Antonius wurde die Urkunde überreicht.
„Pro ecclesia et pontifice“, zu Deutsch „Für Kirche und Papst“, ist eine kirchliche Ehrung, die mit Reinhard Jansen (90) einem verdienten Gemeindemitglied von St. Antonius in Barmen schon im vorigen Jahr zuteil geworden war. „Doch wir wollten einen größeren Rahmen abwarten, ehe wir Herrn Jansen Urkunde und Orden überreichen“, erklärt Gemeindepfarrer Klaus Peter Vosen die „Verspätung“. Den großen Rahmen gab es am Sonntag nach dem Familiengottesdienst bei der Pfarrversammlung, als der geräumige Gemeindesaal voll besetzt war.
„Es müssen nicht immer fromme Dinge sein, die man in einer Gemeinde bewirkt“, erklärte Pfarrer Vosen in seiner Laudatio. „Auch mit weltlichen Aktionen, bei denen man den Menschen hilft, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten, kann man viel Gutes bewirken.“ Und das traf auf den ehemaligen stellvertretenden Leiter des St. Anna-Gymnasiums, Reinhard Jansen, in besonders reichem Maße zu. Der liebenswürdige alte Herr hatte nämlich bis vor einigen Jahren insgesamt rund 300 „Heimatreisen“ mit bis zu 80 Personen in die Umgebung unter dem Motto „Mit St. Antonius NRW entdecken“ inszeniert, von denen die älteren Gemeindemitglieder auch heute noch ins Schwärmen geraten. „Da war alles bis ins Kleinste geplant“, lobt eine Dame in mittleren Jahren die akribische Vorbereitung der einzelnen Exkursionen durch den Geehrten. „Diese Ausflüge waren einfach eine Freude.“
„Franziskus ist der erste Papst, der älter ist als ich“
Pfarrer Vosen, der selbst erst ein Jahr in St. Antonius arbeitet („Ich bin gern hier“, betonte der offensichtlich beliebte Geistliche unter herzlichem Beifall) ließ die Laufbahn Jansens Revue passieren, berichtete von dessen Geschichtsstudium, seiner Tätigkeit am Gymnasium Sedanstraße und bis zum Ende seiner schulischen Laufbahn 1993 am St. Anna-Gymnasium, aber auch von dessen Auslandsaufenthalten in Portugal und Rio de Janeiro. Und davon, dass Jansen sein Organisationstalent dann in den Dienst der St. Antonius-Gemeinde gestellt hatte.
Anschließend wurde die in lateinische Sprache gehaltene Urkunde überreicht, auf der „Franziscus Pontifex Maximus“ „Herrn Dr. Reinhard Jansen“ mit „Pro ecclesia et pontifice“ auszeichnete, einhergehend mit der Ordensplakette an einem gelbweißen Band und der dazu gehörigen Ehrennadel.
Auf diese Weise festlich dekoriert, trat auch der so Ausgezeichnete ans Mikrofon und bekannte in sympathischer Bescheidenheit, dass es ausreichend Andere gebe, die diese Ehrung eher verdient hätten, die aber leider nicht mehr leben würden. „Als er von der Ehrung hörte, ist er fast vom Stuhl gefallen“, berichtete seine Ehefrau Hildegard im persönlichen Gespräch. In seiner humorvoll gehaltenen Ansprache bedankte der Senior sich auch bei seinen Helferinnen und Helfern, gedachte des 2006 verstorbenen Gemeindepfarrers Theo Löckenhoff und erinnerte vor allem an die Fahrten nach Fatima und Auschwitz. Erinnerungen, die ihn auch heute noch sichtlich bewegten. Anspielend auf sein eigenes gesegnetes Alter betonte Reinhard Jansen mit Blick auf den Pontifex: „Der erste Papst, der jünger ist als ich.“
Mit dem von der Gemeinde fröhlich angestimmten „Viel Glück und viel Segen auf all Deinen Wegen“, klang die stilvolle Feierstunde aus.