Natur und Bildung Wuppertaler Schüler entdecken den Wald
Wuppertal · Die rollende Waldschule war zu Gast in Cronenberg.
Am vergangenen Freitag haben Mitglieder der Kreisjägerschaft Wuppertal mit ihrer rollenden Waldschule die Gemeinschaftsgrundschule Rottsieper Höhe in Cronenberg besucht. Die Kinder der zweiten Klasse konnten in einem Wagen ausgestopfte Tiere wie Bussard, Wildkatze und Fuchs bestaunen und lernten bei einem Vortrag viel über den Wald, seine Regeln und seine Bewohner.
„Die Tiere in dem Wagen sind hauptsächlich Tiere aus dem heimischen Raum, die tot aufgefunden wurden“, erklärte Bernd Berenbeck, der für die rollende Waldschule zuständig ist. „Für viele Tierarten gibt es eine Schonzeit, also einen Zeitraum, in dem sie nicht gejagt werden dürfen“, ergänzte er.
Mit der Waldschule ist Berenbeck nicht nur an Schulen und Kitas zu Gast. „Wir besuchen auch Menschen im Altersheim oder werden zu Weihnachtsfeiern eingeladen“, erklärte er. Die Kinder seien meistens sehr interessiert an den Tieren im Wald und wüssten of mehr über sie als ihre Eltern, weil sie das Thema bereits in der Schule behandeln würden. „Unser Anliegen ist es, den Kindern das heimische Wild näherzubringen“, sagte Berenbeck. „Wir wollen den Schülern beibringen, welche Tiere in der Abendzeit da sind und erklären, was Ruhezonen sind.“ Außerdem sei es sinnvoll, Kinder rechtzeitig darüber aufzuklären, welche Tiere gefährlich sind und woran man diese erkennt.
Mit einem Stock deutete Berenbeck während der Veranstaltung auf die einzelnen Tiere und wollte dann von den Kindern wissen, um welche Tierart es sich handelt. Außerdem erklärte er das Erkennungsmerkmal einer Wildkatze. Diese erkenne man an ihrem Schwanz mit breiten dunklen Streifen am Ende und einer schwarzen Spitze. Die Hauskatze habe dagegen viele verwaschene dünne Ringe am Ende des Schwanzes.
Bei seinem Besuch in Cronenberg wollte Berenbeck von den Kindern auch wissen, worauf sie im Wald besonders achten sollten. „Man sollte sich an die Wege halten. Außerdem soll man Pflanzen nicht kaputt machen“, antwortete ein Mädchen. Ein Junge ergänzte: „Wir dürfen auch keinen Müll in die Natur werfen.“
Hans Joachim Röhrken, Leiter des Hegerings Barmen, war beim Besuch der Waldschule ebenfalls mit von der Partie. „Ich habe der Schule heute Informationsmaterial bereitgestellt. Wir sind Arbeitsblätter mit Aufgaben rund um die Tiere im Wald durchgegangen. Mit Grundschulklassen sind wir auch manchmal in der Falknerei. Die Greifvögel fliegen dort durch den Raum über die Köpfe der Schüler“, sagte er. Aber die Schüler hätten kaum Berührungsängste. Sie würden sich sogar trauen, die toten Küken in die Hand zu nehmen und sie an die Falken zu verfüttern, berichtete Röhrken.
Die Idee, die rollende Waldschule einzuladen, kam auf, als ein Schüler während der Unterrichtsreihe zum Thema Wald erzählte, dass sein Opa Jäger ist. Daraufhin nahm die Schule Kontakt auf und leitete die Veranstaltung in die Wege.
Bei den Schülern kam der Besuch gut an. „Die Tiere fand ich wirklich toll“, sagte eine Schülerin der zweiten Klasse nach dem Vortrag. „Außerdem habe ich gelernt, dass man nicht den Weg verlassen soll, wenn man im Wald spazieren geht.“ Ein anderes Mädchen sagte: „Ich finde die Eule sehr schön. Von Herrn Berenbeck habe ich gelernt, dass man die Wildtauben von anderen Tauben unterscheiden kann – und zwar an den weißen Stellen am Hals.“