Sommerferienkurs Schüler tüfteln an Lautsprechern
Südhöhen. · Schul-Technikum lud zum Kurs in den Sommerferien ein. Technik stand auf der Tagesordnung.
Konzentriert schraubt Nicolas das Batteriefach seiner selbst gebauten Bluetooth-Box zu. Zwischendurch testet er immer wieder, ob der Ton der Lautsprecher funktioniert, indem er Musik von seinem Handy auf ihr abspielt. Der Zehntklässler von der Realschule Hohenstein ist einer von sieben Schülern, die in diesem Jahr am Sommerferienkurs des Bergischen Schul-Technikums (BeST) teilgenommen haben.
Der Sommerferienkurs habe mittlerweile Tradition, erklärt Rene Harzer, Ausbilder bei der Firma Gebr. Becker, die in diesem Jahr wieder Gastgeber der Schüler war. „Schließlich kooperieren wir seit inzwischen fünf Jahren mit dem BeST.“ Nach Projekten mit Wasserluft-Raketen und selbstfahrenden Robotern stand in diesem Jahr der Bau einer Bluetooth-Box auf dem Programm. Jugendliche ab zwölf Jahren konnten fünf Tage lang die Funktionen eines solchen Apparates kennenlernen und ihn wie Nicolas selber zusammenbauen. „Ab der 7. Klasse aufwärts bieten wir diese Kurse kostenfrei für alle Schüler allgemeinbildender Schulen an“, berichtet Torsten Schneider-Rahder vom Bergischen Schul-Technikum. Etwa wie jetzt in den Ferien oder in Form zum Beispiel von AG´s an den Schulen selbst.
Die Anleitung für die Kurse übernahmen die Auszubildenden der Gebr. Becker GmbH aus verschiedenen Bereichen. „Die Leitung können sie sich dann als Projektarbeit anrechnen lassen“, so Schneider-Rahder. So zeigt etwa Moritz Uhllmann – angehender Mechatroniker im zweiten Lehrjahr –, wie der Schaltkreis in einer Bluetooth-Box funktioniert. „Die Idee für das Projekt entstand, weil unsere Praktikanten oft Lautsprecher bauen“, berichtet Rene Harzer.
Zertifikat soll den Schülern
bei Bewerbungen helfen
Als Ergänzung habe man dann noch einen Bluetooth-Chip bestellt, erklärt Uhllmann. Außer der praktischen Arbeit hätten die Azubis den Schülern mit Power-Point-Präsentationen aber auch theoretische Grundlagen zu Bluetooth, Akkus und Batterien geliefert.
Das Besondere an der gebauten Box sei, dass sie batteriebetrieben sei. Allerdings könne auch problemlos ein Akku eingebaut werden, sagt Rene Harzer. Bis zu zwölf Stunden lang könnte auf der Box dann in normaler Zimmerlautstärke Musik gehört werden. Den Test werden die Teilnehmer des Kurses sicherlich zu Hause angehen, denn die gebauten Boxen dürfen sie mitnehmen. „Das war schließlich ein zentrales Ziel dieser Kurse“, betont Torsten Schneider-Rahder. Es sei wichtig, dass sie dann daheim etwas „Greifbares“ haben.
Schneider-Rahder brachte den jungen Teilnehmern auch Zertifikate des Bergischen Schul-Technikums mit, die ihre erfolgreiche Teilnahme an dem Kurs bescheinigten. Das sei aber nicht nur eine bloße Teilnahme-Bestätigung, sondern werde auch auf dem nächsten Zeugnis verzeichnet, sagt Harzer. Außerdem mache es sich ebenso gut bei einer Bewerbung. Die vom Bergischen Schul-Technikum angebotenen Kurse hätten schließlich den Zweck, den Jugendlichen erste Einblicke in technische Betriebe zu gewähren. Nicolas hat jedenfalls gefallen an der Arbeit gefunden. Nach dem Kurs überlegt er jetzt, ob er nach seiner Schulzeit einmal in diesem Beruf arbeiten möchte.