Dr. Grunds Zoogeschichten Dikdik im Wuppertaler Zoo erleidet Gelenkinfektion

Wuppertal · Zootierärztin Lisa Grund berichtet von einer schwierigen Behandlung.

Das Dikdik musste für die Behandlung der Gelenksinfektion mehrfach narkotisiert werden.

Foto: Zoo Wuppertal

Kirk-Dikdiks sind eine der kleinsten Antilopenarten der Welt und werden nur rund fünf Kilogramm schwer. Mit ihrer charakteristischen rüsselartigen Nase und ihrem zarten Körperbau sind sie faszinierende Tiere. Vom Verhalten ähneln sie ihren größeren Verwandten und Antilopen sind recht schreckhafte Tiere.

Als wir unser diesjähriges Jungtier, ein im Juni geborenes Weibchen, vor zwei Wochen mit einer Lahmheit und einem stark geschwollenen Gelenk am rechten Vorderbein vorfanden, lag der Verdacht auf eine Prellung nahe. In Panik können diese Tiere unter Umständen gegen Bäume oder Wände rennen und sich dabei verletzen. Ein Knochenbruch konnte durch eine Röntgenaufnahme in Narkose zumindest ausgeschlossen werden.

Das rechte Karpalgelenk – bei uns Menschen wäre es das Handgelenk – war jedoch stark geschwollen und trotz Therapie bildete sich eine eitrige Entzündung in dem Gelenk. Das Tier konnte mit dem betroffenen Bein schließlich gar nicht mehr auftreten. Mehrere Narkosen waren notwendig, um das Gelenk wiederholt mit steriler Lösung zu spülen. Schmerzmittel und ein Antibiotikum wurden gespritzt, die Sorge war groß. Bei einer Gelenksinfektion besteht durchaus das Risiko, dass Bakterien über die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers gelangen und es zu einer gefährlichen Allgemeininfektion kommt. Allmählich verbesserte sich dann das Gangbild des Dikdiks.

Auf dem Röntgenbild ist das geschwollene Gelenk am rechten Vorderbein deutlich zu erkennen.

Foto: Zoo Wuppertal

Da wir das Tier für unsere Behandlungen aber regelmäßig festhalten mussten, bedeutete das auch stärkere Fluchtreaktionen und damit ein höheres Verletzungsrisiko für das Tier. Inzwischen ist es auf einem guten Weg, muss aber mit den Elterntieren vorerst noch im Innenstall bleiben, um das Bein noch eine Weile zu schonen.