Attraktion Wuppertaler Schwebodrom empfängt Besucher aus der ganzen Welt
Wuppertal · Neun Monate nach der Eröffnung übertrifft die Resonanz die anfänglichen Erwartungen.
Was ist die Gemeinsamkeit von der Schwebebahn und Würfelzucker? Warum klebten damals auf den Schwebebahnstühlen und -türen bunte Blumen? Und was konnte man sehen, wenn man in den 30er Jahren während der Fahrt aus den Fenstern schaute? Diese und viele weitere Fragen werden bei einem Besuch des Schwebodroms in Barmen beantwortet. Im Oktober vergangenen Jahres öffnete das Haus seine Türen. Heute, knapp ein Jahr später, begrüßen die Mitarbeiter Besucher aus der ganzen Welt und natürlich aus Wuppertal.
Am Montag nahmen gleich mehrere Besucher des Schwebodroms eine weite Anreise für den Besuch in Kauf. Gudrun Tüchsen und ihr Enkel Oke waren zu Besuch bei ihrem Bruder: „Ich bin gebürtige Wuppertalerin, lebe aber seit 50 Jahren in Schleswig-Holstein. Mein Bruder und meine Schwägerin haben den Besuch für uns organisiert. Ich wollte es schon längst mal machen, habe schon viel davon gehört und finde es eine tolle Sache.“ Ein anderes Ehepaar machte einen Tagestrip von der Ostseeinsel Usedom nach Wuppertal, mit Halt im Museum.
Markus Schuberth vom Wuppertal Marketing erinnert sich jedoch an Gäste, die noch deutlich mehr Kilometer für den Besuch hinter sich gelegt haben: „Letzte Woche war eine texanische Familie zu Besuch. Sie haben Vorfahren aus Wupperfeld, die vor dem Ersten Weltkrieg ausgewandert sind. Ein anderer Teil ist hiergeblieben. Die Nachkommen besuchen sich jetzt noch gegenseitig und waren gemeinsam hier.“ Auch Besucher aus Tokio und Mexiko durfte Schuberth schon begrüßen.
Aktuell gehen die Besucherzahlen laut Mitarbeiter Manfred Ohnhäuser aufgrund der Ferien und des schönen Wetters etwas runter. „Wenn man das Schwebodrom am Wochenende besuchen will, dann sollte man auf jeden Fall im Voraus buchen. Unter der Woche kann man Glück haben, dass man spontan reinkommt. Am besten sollte man aber auch dann im Voraus buchen. In den Weihnachtsferien waren wir komplett ausgebucht“, so der Rentner.
Ein Besuch umfasst einen Zeitraum von 75 Minuten und drei Stationen: Die Projektionswelt, eine Ausstellung sowie zum Abschluss das Highlight: Die virtuelle Schwebebahnfahrt durch Wuppertal in den 30er Jahren. „Manche kommen nach der Fahrt glücksbeseelt raus. Es ist ein mega-spannender Ort geworden, das hätten wir am Anfang gar nicht so gedacht“, freut sich Schuberth. „Vor kurzem war eine 92-jährige Frau mit ihrer Geburtstagsgesellschaft hier, sie strahlte nach dem Besuch von einem Ohr zum anderen, war nicht mehr zu bremsen. Erzählte aus ihrem Leben, aus acht Jahrzehnten Schwebebahnerfahrung.“ Für viele ältere Menschen sei es eine hochemotionale Fahrt durch ihre Jugend und Kindheit.
Friedhelm Uhrhan ist gebürtiger Wuppertaler und ist nach seinem Besuch positiv überrascht: „Es ist absolut super und empfehlenswert. Ich würde jeden Besucher hierhin einladen. Außerdem denke ich, dass es der Stadt Wuppertal auch sehr gut tut. Vor allem Barmen. Wir haben jetzt die Schwebebahn, das Schwebodrom, den Zoo, die Museen; wir haben jetzt schon wieder viel zu bieten. Viele Leute die hier wohnen, merken das leider gar nicht.“