3,4 Millionen Euro Vorleistung Wuppertal: Finanzplan für das Tanz-Zentrum

Wuppertal. · Stadt und Land werden mit jeweils 3,4 Millionen Euro in Vorleistung treten.

Im alten Schauspielhaus, das 2013 geschlossen wurde, soll das Pina-Bausch-Zentrum entstehen.

Foto: Fries, Stefan (fri)/Fries, Stefan (fr)

Der Rat der Stadt hat am Montagabend für die Planung und die Errichtung des Pina Bausch Zentrums einen neuen Finanzplan beschlossen. Da es vom Bund bisher keine Zusage über die Beteiligung an den Betriebskosten gibt, werden Stadt und Land mit der Zusage über jeweils 3,4 Millionen Euro pro Jahr in Vorleistung treten. Außerdem will die Stadt sich mit 16,7 Millionen Euro beteiligen. Überdies sagt die Stadt fünf Millionen Euro für Einrichtungskosten zu, weitere acht Millionen Euro für ihren Anteil an Preissteigerungen beim Umbau des Schauspielhauses, der insgesamt auf 84 Millionen Euro festgelegt wird.

Rolf Köster (CDU), Vorsitzender des Kulturausschusses, erinnerte an schwerwiegende Beschlüsse, die der Rat in den vergangenen 20 Jahren getroffen habe. Er nannte die Rettung der Schwimmoper, den Bau des Döppersbergs. Das Pina Bausch Zentrum (PBZ) sei einer der wichtigsten Beschlüsse. Das Tanzzentrum sei ein Symbol für eine weltoffene und tolerante Stadt. Das Tanztheater habe den Namen Wuppertals in die Welt getragen, das Pina Bausch Zentrum trage diese Symbolik weiter. „Wir werden Wege finden, wie wir die Lücke bei der Finanzierung der Betriebskosten schließen können. Das Sparen werde nicht bei dem Begegnungszentrum Wupperbogen geschehen, denn dies sei der geplante Treffpunkt und diene als Tor zur Stadt. Aufführungen des Tanztheaters seien keine Veranstaltungen für Eliten. Es sei Pina Bauschs Wille gewesen, dass der Besuch für alle Wuppertaler möglich ist.

Peter Vorsteher (Grüne): „Das Konzept Wupperbogen ist gerade für die Freie Kulturszene enorm wichtig.“ Das Tanztheater betreibe weltweit beste Werbung für die Stadt.

Da die Stadt viele Millionen Euro zum Umbau des Schauspielhauses von Bund und Land in Anspruch nehme, sei es ihre Pflicht, die Betriebskosten über diesen langen Zeitraum von 30 Jahren zu sichern. Dies gelte auch beim Bau von Sporthallen.

Ursula Schulz (SPD): „Das Projekt wird nicht gefährdet sein. Da wir nicht länger auf die Finanzierung der Betriebskosten durch den Bund warten können, gehen wir jetzt in Vorleistung, weil es sonst irgendwann zu spät sein könnte.“ Es sei wichtig, am Viersäulen-Modell festzuhalten.

Das PBZ soll Ort von Aufführungen des Tanztheaters und von Gastkompagnien sein. In einem Neubau auf dem Parkplatz am Schauspielhaus soll ein Tanzzentrum mit internationaler Bedeutung entstehen. Dort sollen die Pina Bausch Foundation und das Archiv eine Heimat finden. Die vierte Säule soll das Kommunikationszentrum Wupperbogen sein.