Wirtschaft Gebr. Becker nimmt im Forum Gennebreck die Arbeit auf
Wichlinghausen. · Das Unternehmen hat seinen Neubau mit großem Schulungsraum in Gennebreck eröffnet.
„Wir möchten mit dem Neubau unseres Forums Gennebreck unsere Verbundenheit mit dem Standort Wichlinghausen unterstreichen“, hatte Dorothee Becker, Geschäftsführerin des vor 134 Jahren gegründeten Unternehmens Gebrüder Becker GmbH vor mehr als einem Jahr gesagt. Sie meinte damit das Firmengebäude an der Gennebrecker Straße, wo seit 1920 die Vakuumpumpen und Verdichter des zwischenzeitlich weltweit tätigen Unternehmens produziert worden waren. 1920 nämlich war es, als die Industriepioniere Robert und Otto Becker ihre Werkstatt im Fischertal in Barmen nach Wichlinghausen verlegten und dort mit der industriellen Produktion begannen.
Das Gebäude rund um die ehemalige Fertigungshalle wurde im vorigen Jahr zum größten Teil abgerissen und durch ein hochmodernes Schulungs- und Kundenzentrum ersetzt, das seit wenigen Tagen fertig gestellt worden ist und in lichtdurchfluteten Räumen umfangreich genutzt wird. Während die Produktion schon 1970 und die Verwaltung 1980 ins Industriegebiet Hölker Feld verlegt wurden, war der alte Standort zum Teil selbst genutzt beziehungsweise an kleinere Firmen als Lager vermietet worden. „Seit Jahren hatten wir überlegt, wie wir die Keimzelle unseres Unternehmens als wichtigen Teil unserer Firmengeschichte zukunftsorientiert erhalten und sinnvoll nutzen können“, so Dorothee Becker, die die vierte Generation in der Firmengeschichte der Gebrüder Becker GmbH repräsentiert.
Das soll nun im neuen Forum Gennebreck, einem Kubus als bauliche Umsetzung von Tradition und Zukunft geschehen, wo mit der Hilfe des Architektenbüros Schöpf und Partner und der Einbeziehung des Wuppertaler Unternehmens Generation Design auf 900 Quadratmetern auf drei Etagen ein Ort entstanden ist, an dem geschult und geplant wird und Kunden in die Fertigung und Anwendungen der Pumpentechnik eingeführt werden. Aber es ist auch ausreichend Raum für Erinnerungen an die Anfänge geblieben, wie durch die denkmalgerechte Sanierung der Originalsubstanz dokumentiert wird.
Weltweit beschäftigt das Unternehmen 900 Mitarbeiter
„Tauchen Sie mit uns ein in die Welt der Lufttechnologie“ heißt es in der alten Fertigungshalle, auf die einst oben aus einem Fenster der Meister aus seinem noch erhaltenen, eher kargen „Meisterbureau“ ein wachsames Auge auf die Arbeiter an den Maschinen hatte.
Jetzt werden in der „Applications Experience Area“ dort an diversen Objekten in spielerischer Form die Möglichkeiten der Vakuum- und Drucklufttechnik veranschaulicht. Ein Forum mit eleganten, variabel verschiebbaren Holztribünen vervollständigt gleichermaßen den historischen wie auch neuzeitlichen Raum, wo unter der Hallendecke die einstigen genieteten Stahlbinderkonstruktionen ebenso wiederverwendet wurden wie die originalgetreuen Gussfenster, die Licht auf die Fotos der Altvorderen werfen.
Vorbei an verschiedenen Projektionsarbeitsräumen geht es am bestens erhaltenen Holzgeländer zu noch mit Original-Möblierung ausgestatteten Kontoren in die zweite Etage, wo ein repräsentativer Raum für Gesellschafterversammlungen, Besprechungen und Konferenzen geschaffen wurde. Hier werden die Weichen für die Zukunft des Wuppertaler Unternehmens gestellt, das weltweit 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und 16 international tätige Tochterunternehmen unterhält.