Wuppertaler Verein im Einsatz für Südafrika

Der Förderverein Baragwanath unterstützt seit 1999 Kinder- und Jugendprojekte am Kap des Kontinents.

Uellendahl. In Südafrika war Wolfgang Ebert schon einige Male. Das erste Mal bereits in den 1990er Jahren. Und natürlich war immer Urlaub dabei. Doch für den Wuppertaler steht auch ein anderer Aspekt im Vordergrund: Helfen. Ebert hat 1999 den Förderverein Baragwanath-Hospital/Soweto gegründet, der mittlerweile mehrere Jugendprojekte am Kap unterstützt. Zuletzt war er vergangenen Monat gemeinsam mit seiner Frau Gabriela in Südafrika, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen.

Foto: Wolfgang Ebert

„Angefangen haben wir damals mit 25 Mitgliedern, mittlerweile sind es 120“, erinnert sich der ehemalige Chef der Wuppertaler SPD an den Start von Baragwanath, benannt nach dem Hospital, für das sich der Verein damals einsetzte. Und auf noch eine Zahl ist er stolz. „Insgesamt haben wir schon 70 000 Euro gesammelt.“

Aktuell fließen die Spenden an zwei Organisationen: Ububele im Township Alexandra (Johannesburg), das sich um eine psychologische Betreuung traumatisierter Kinder aus Townships kümmert, und die Kronendal Music Academy (KMA) in Hout Bay (Kapstadt), das über Musik die Integration benachteiligter Kinder anstrebt.

Erstmals war Ebert 1995 in Südafrika, ein Jahr nach den ersten freien Wahlen in dem Land. Rudolf Dreßler, damals Bundestagsabgeordneter für Wuppertal, hatte seinen Parteikollegen angerufen. Jemand sei abgesprungen, „ob ich nicht Lust hätte, am gleichen Abend als Referent der Friedrich-Ebert-Stiftung nach Südafrika zu fliegen“, erinnert sich Ebert. Erst habe er es für einen „guten Scherz gehalten. Dann habe ich zugesagt“.

Es sei eine interessante Zeit gewesen. Unter anderem habe er viel über die Diskussion zur neuen Verfassung für Südafrika mitbekommen. „Ein spannendes Thema, auch für die politische Bildung“, so Ebert, der viele Jahre Geschäftsführer des Regionalbüros Berg-Mark von Arbeit und Leben war.

Seit den 1990er Jahren bestand dadurch auch Kontakt zu Denis Goldberg. Der weiße Bürgerrechtler und Weggefährte Mandelas hatte 22 Jahre im Gefängnis gesessen. Nach seiner Freilassung und dem Ende der Apartheid war er zeitweise Regierungsberater. In Wuppertal war Goldberg schon oft zu Gast, berichtete in Schulen aus seinem bewegten Leben.

„Er war auch ein Grund für unsere letzte Reise“, erzählt Ebert. Denn der Südafrikaner ist schwer krank, nach Deutschland wird der 85-Jährige nicht mehr kommen können. „Wir wollten ihn noch einmal besuchen.“ Denn Goldberg hatte den Förderverein immer wieder vor Ort unterstützt und zum Beispiel bei der Auswahl der Förderprojekte beraten.

Ein großes Lob richtet Ebert auch an die Gesamtschule Barmen. „Die ist wirklich sehr engagiert“, erklärt der Vereinsvorsitzende. Seit Jahren baue man auf die Unterstützung der Schule. Unter anderem spenden die Schüler der 6. und 8. Jahrgänge die Einnahmen aus der „Aktion Tagwerk“, erklärt Lehrerin Hildegard Reckwerth.

Im Gegenzug besuchten Kinder der KMA bereits die Gesamtschule. Über solche Förderprojekte werde die kulturelle Vielfalt Afrikas erfahrbar, so Reckwerth, die lobt, dass bei der Academy weiße und schwarze Kinder gemeinsam aktiv sind.