Wuppertal Wuppertaler werden immer älter
Statistiker haben errechnet, dass die Frauen im Tal 4,8 Jahre länger leben als Männer.
Wuppertal. Die Menschen in Wuppertal werden immer mehr und immer älter. Das belegt eine aktuelle Statistik der Stadt, aus der hervorgeht, wie sich das zu erwartende Lebensalter von Männern und Frauen in den vergangenen 20 Jahren entwickelt hat.
Für die Verwaltung ist das Thema deswegen wichtig, weil es „ein sehr anschaulicher Indikator zur gesundheitlichen Lage und medizinischen Versorgung der Bevölkerung“ sei. Denn viele alte und kranke Menschen bedeuten höhere Kosten, auch wenn das in den Erläuterungen zur Statistik so nicht steht. In Wuppertal lebten Ende 2015 74611 Personen über 65 Jahren. Das waren 143 mehr als im Vorjahr.
Rund 30 Jahre älter werden die Deutschen heute im Vergleich zu ihren Vorfahren vor hundert Jahren. In Wuppertal betrug die durchschnittliche Lebenserwartung für die Jahre 2013 bis 2015 für neugeborene Jungen 77,4 Jahre und für neugeborene Mädchen 82,1 Jahre. „Seit der Berechnung für die Jahre 1997 bis 1999 nahm die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer um 3,7 Jahre und die der Frauen um 2,2 Jahre zu. Die Lebenserwartung der Frauen liegt also immer noch um 4,8 Jahre über der der Männer“, haben die Statistiker festgestellt. Beide Werte näherten sich aber immer mehr an. Noch vor 19 Jahren wurden die Frauen in Wuppertal 6,4 Jahre älter als die Männer.
Allerdings gibt es innerhalb Deutschlands Unterschiede. Wuppertaler lebten statistisch gesehen kürzer als Bürger anderer Städte: „Die durchschnittliche Lebenserwartung der Jahre 2012 bis 2014 lag in Deutschland bei den Männern um knapp neun Monate und bei den Frauen um knapp zehn Monate höher als in Wuppertal.“
Dass die Menschen in Wuppertal älter werden und die Zahl der Wuppertaler inzwischen auf über 355 000 angewachsen ist, hat Auswirkungen auf das durchschnittliche Alter der Bevölkerung. Ende 2015 war der Durchschnitts-Wuppertaler 43,8 Jahre alt. 42,9 Jahre waren es zum Jahresende 2005. Wobei es innerhalb der 69 Quartiere, die es in der Stadt gibt, erhebliche Unterschiede zur Altersverteilung gibt.
So sind die Menschen, die entlang der Talachse wohnen, erheblich jünger als die in den Außenbezirken. Beispielsweise sind die Bewohner am Arrenberg durchschnittlich 38,4, in der Nordstadt 39,1, in Oberbarmen-Schwarzbach 39,7 und Wichlinghausen-Süd 39,8 Jahre alt. Anders sieht es in den Außenbezirken aus: Buchenhofen ist beim Alter der Spitzenreiter mit 53 Jahren, dicht gefolgt vom Eckbusch mit 52,2, Schrödersbusch und Dönberg jeweils 50,5 und Sudberg mit 49,3.
Dass Angaben zur Lebenserwartung immer nur Prognosen seien und häufig missverstanden würden, erklären die Statistiker in ihrem Bericht anschaulich: „Eine wichtige Ursache ist, dass bei der Betrachtung der Lebenserwartung häufig übersehen wird, dass diese mit zunehmendem Alter der noch Lebenden steigt. Beispiel: Die Lebenserwartung eines männlichen Neugeborenen beträgt 76,9 Jahre. Nach 70 Jahren ist jedoch ein Teil bereits verstorben, der in der ursprünglichen Erwartung enthalten war.“
Durch die bessere medizinische Versorgung habe die noch lebende Gruppe der 70-jährigen Männer inzwischen aber eine um 13,7 Jahren höhere Lebenserwartung als bei ihrer Geburt vormals prognostiziert. Somit würde für den selben Geburtsjahrgang nun im Durchschnitt ein Lebensalter von 83,7 Jahren erreicht. Dies sei bei demografischen Vorhersagen, beispielsweise zur Berechnung der Renten, von entscheidender Bedeutung.